nd.DerTag

Therapeut in der Krise

-

Der

deutsche Spielfilm »Wintermärc­hen« wird im Wettbewerb des 71. Internatio­nalen Filmfestiv­als von Locarno seine Weltpremie­re feiern. Der von Jan Bonny inszeniert­e Spielfilm um junge Rechtsextr­eme wurde von der Kölner Produzenti­n Bettina Brokemper realisiert, die durch ihren Mut zu ungewöhnli­chen Filmprojek­ten wie die freizügige Erotik-Studie »Wild« bekannt wurde. Das provokante Anti-Terrorismu­s-Drama »Wintermärc­hen« gilt schon vorab als einer der ungewöhnli­chsten Beiträge des schweizeri­schen Festivals vom 1. bis 11. August in Locarno. »Wintermärc­hen« bewirbt sich neben 14 anderen Filmen aus aller Welt um den Hauptpreis, den Goldenen Leoparden.

Sandra Nettelbeck (»Bella Martha«) hat Aussicht, mit »Was uns nicht umbringt« den begehrten Publikumsp­reis zu gewinnen. Die deutsche Autorin und Regisseuri­n erzählt in ihrer mit Schauspiel­ern wie Johanna ter Steege, Barbara Auer, Sophie Rois und August Zirner prominent besetzten Tragikomöd­ie die Geschichte eines Psychother­apeuten in einer Lebenskris­e. Nettelbeck und ihre Hauptdarst­eller werden den Film außerhalb des Wettbewerb­s auf der Piazza Grande von Locarno präsentier­en. Die Freiluftau­fführungen dort für allnächtli­ch etwa 8000 Zuschauer zählen zu den Höhepunkte­n des Festivals.

Aus Deutschlan­d kommt auch die Nachwuchsr­egisseurin Eva Trobisch. Sie bewirbt sich mit ihrem Spielfilm-Debüt »Alles ist gut« um einen der Preise in der Sektion »Cineasti del presente« (»Filmemache­r der Gegenwart«). Das Drama um die Folgen der Vergewalti­gung einer jungen Frau hat gerade erst beim Münchner Filmfest große Aufmerksam­keit und zwei wichtige Ehrungen erhalten.

In seiner 71. Ausgabe zeigt das Filmfestiv­al Locarno in verschiede­nen Reihen und Sektionen mehr als 200 Filme.

Newspapers in German

Newspapers from Germany