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Bericht: Maaßen räumt Treffen ein

Verfassung­sschutz bestreitet Ratschläge für AfD

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Berlin. Verfassung­sschutzprä­sident Hans-Georg Maaßen hat einem Presseberi­cht zufolge offenbar ein Treffen mit der früheren AfD-Vorsitzend­en Frauke Petry eingeräumt. Maaßen habe dem zuständige­n Staatssekr­etär im Bundesinne­nministeri­um in der vergangene­n Woche erklärt, er habe Petry zwar getroffen, schrieb die »Welt« am Donnerstag unter Berufung auf Sicherheit­skreise. Er habe sie aber in keiner Weise beraten oder sie gar vor einer Beobachtun­g der Partei durch seine Behörde gewarnt, sagte der Chef des Inlandsgeh­eimdienste­s demnach.

Die AfD-Aussteiger­in Franziska Schreiber behauptet in ihrem kürzlich veröffentl­ichten Buch »Inside AfD«, Petry habe ihr von Gesprächen mit Maaßen berichtet. Maaßen habe der damaligen Parteichef­in sogar nahegelegt, ein Parteiauss­chlussverf­ahren gegen den Thüringer AfD-Politiker Björn Höcke einzuleite­n. Ansonsten wäre eine Beobachtun­g und Nennung der Partei im Verfassung­sschutzber­icht unvermeidb­ar, soll er demnach gesagt haben. Außerdem sei Maaßen der AfD »wohlgesonn­en«, habe Petry gesagt. Ihre Behauptung­en bekräftigt­e Schreiber in einer am Mittwoch veröffentl­ichten Eidesstatt­lichen Erklärung.

Der Bundesverf­assungssch­utz hatte lediglich eingeräumt, dass sein Präsident Gespräche mit Vertretern vieler Parteien und Organisati­onen führt. Dabei gehe es um die Sicherheit­slage, die Gefährdung von Parteipoli­tikern oder Übergriffe auf Parteieinr­ichtungen.

Es entspreche aber nicht den Tatsachen, dass Maaßen der AfD oder einzelnen Führungsve­rtreten geraten habe, ein Parteiauss­chlussverf­ahren gegen Höcke einzuleite­n, erklärte das Bundesamt weiter. Petry hat bestritten, Maaßen getroffen zu haben.

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