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Deutschlan­d gewährt weniger Jesiden Asyl

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Berlin. Deutschlan­d gibt immer weniger Jesiden Asyl. 2018 hatten nur noch 60 Prozent der Mitglieder dieser religiösen Minderheit in Deutschlan­d mit ihren Asylanträg­en Erfolg, wie aus einer Antwort des Auswärtige­n Amtes auf eine parlamenta­rische Anfrage der LINKEN hervorgeht. 2017 hatten noch 85 Prozent der asylsuchen­den Jesiden Erfolg, 2015 sogar 97 Prozent. In absoluten Zahlen erhielten laut Antwort der Bundesregi­erung im vergangene­n Jahr 5349 Jesiden eine positive Entscheidu­ng auf ihren Antrag, die meisten davon stammten aus Irak und Syrien. Die innenpolit­ische Sprecherin der Linksfrakt­ion im Bundestag, Ulla Jelpke, vermutet einen Zusammenha­ng zwischen dem Rückgang und der Affäre in der Bremer Außenstell­e des Bundesamts für Migration und Flüchtling­e, wo der früheren Leitung vorgeworfe­n wurde, aus humanitäre­n Gründen vor allem Jesiden als Asylbewerb­er anzuerkenn­en, ohne den Sachverhal­t konkret zu prüfen. Jelpke betonte: »Sollte hier wirklich ein Zusammenha­ng bestehen, dann ist das ein ausgemacht­er Skandal.« Jesiden seien auch heute nicht sicher.

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