Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Scheibenschützen lassen Geschichtsbuch schreiben
NEUSS Die Stadt Neuss rühmt sich, dass sie über 2000 Jahre alte Wurzeln verfügt. Ein bedeutendes Kapitel dieser langen Geschichte haben die Scheibenschützen mitgeschrieben. Das mit Abstand älteste Korps im Neusser Schützenregiment feiert aktuell sein 600-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum bereitet die traditionsreiche Gemeinschaft eine Festschrift vor, die den Weg der Gesellschaft durch sechs Jahrhunderte beschreibt und damit auch wichtige Bezüge zur Entwicklung der Stadt Neuss aufzeigt. Das spannende Ge- schichtsbuch soll der Öffentlichkeit am 1. November vorgestellt werden, ein besonderer Tag: An Allerheiligen vor 600 Jahren wurden die Scheibenschützen gegründet.
Zu den Autoren des neuen Buches zählt der Neusser Historiker Christian Frommert, der jetzt gemeinsam mit Oberschützenmeister Robert Schlune eine Zwischenbilanz des ehrgeizigen Projektes zog. Aufmerksame Zuhörer waren neben Schützenkönig Markus Reipen und Jakobuskönig Stephan Vetten auch Vertreter der Sparkasse Neuss, die zu den großzügigen Förderern der Scheibenschützen im Jubiläums- jahr gehören. „Ohne die Unterstützung der Sparkasse hätten wir so ein auch wissenschaftlich fundiertes Werk nicht verwirklichen können“, sagt Schlune. Für die Sparkasse Neuss würdigten Hans-Peter Kammann und Volker Meierhöfer die gesellschaftspolitische Leistung der Scheibenschützen, die sich nicht selbst genug seien, sondern von altersher Verantwortung für Neuss und die Neusser übernehmen würden. So sei das neue Geschichtsbuch auch als Geschenk an die Stadt und ihre Bürger zu verstehen. Vor diesem Hintergrund engagiere sich die Sparkasse gern mit Zuschüssen, die im konkreten Fall aus den Erlösen der PS-Lotterie stammen. Allein das Buchprojekt kostet nach Angaben von Schlune rund 30 000 Euro. Die 300 Scheibenschützen finanzie- ren ihr Jubiläum durch eine Sonderumlage in Höhe von 100 Euro an.
Dass die Scheibenschützen im Jubiläumsjahr gut dastehen, wurde bei der Jahreshauptversammlung deutlich, die in Rekordzeit beendet war. Neuwahlen standen nicht an, die Kassenlage ist geordnet, der Jahresbeitrag für Auszubildende und Studenten wurde auf 40 Euro abgesenkt, um Aktiven der Jugendgruppe und der Bogenschützen den Sprung die Mitgliedschaft zu erleichtern. Das Osterstuten-Schießen am Samstag gewann Karl Bloemacher, bei den Jugendlichen setzte sich Tobias Vennen durch.