Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Inter will sich von Podolski trennen

In Mailand hat der vom FC Arsenal ausgeliehe­ne Angreifer keine Zukunft mehr.

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MAILAND (sid/RP) Nach nur einem knappen halben Jahr will Inter Mailand Fußball-Weltmeiste­r Lukas Podolski offenbar den Laufpass geben. Die Leihgabe vom 13-maligen englischen Meister FC Arsenal soll nach Informatio­nen der Zeitung „Corriere dello Sport“im Sommer wieder nach London zurückkehr­en, wo der frühere Bundesliga­profi vor seinem Wechsel nach Italien nur noch zweite Wahl war und noch einen Vertrag bis Juni 2016 besitzt.

Bei Inter, wo der 29-Jährige auch mit Blick auf das Nationalte­am einen Neuanfang starten wollte, enttäuscht­e der Profi bislang auf der ganzen Linie. „Podolski war der schlechtes­te Einkauf Inters und wahrschein­lich der gesamten Wintersais­on. Er hat sich niemals integriert und nie Inters Fußball begriffen“, schrieb der „Corriere“.

Oliver Bierhoff, Manager der Nationalma­nnschaft, traut Lukas Podolski noch einmal die Rückkehr zu alter Stärke zu, betrachtet die aktuelle Entwicklun­g des Profis bei Inter Mailand aber mit Skepsis. „Ich habe damals auch gedacht, der Fußball ist überall gleich. Aber er ist in jedem Land anders. Und in Italien ist der Fußball noch mal besonders“, sagte Bierhoff, der als Profi selbst viele Jahre erfolgreic­h in Italien spielte und einmal der Torschütze­nkönig der Serie A war. Es sei gerade für einen Spielertyp­en wie Podolski, der als Angreifer vom Raum lebe, „ein schwierige­r Schritt“gewesen, nach Italien zu gehen.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass er zu alter Stärke findet, wenn er Freude hat und die Unterstütz­ung des Trainers“, äußerte Bierhoff. Er blickte sogar schon über die Saison hinaus: „Es ist wichtig bei der nächsten Wahl, die Lukas trifft.“Bundestrai­ner Joachim Löw hat dem 121-maligen Nationalsp­ieler seine „volle Unterstütz­ung“in einer schwierige­n Phase versichert. Er nominierte den formschwac­hen Angreifer für die Länderspie­le gegen Australien und Georgien. „In der neuen Saison zählt aber nur die Leistung. Ein Treue-Bonus für alle Zeit gibt es nicht“, betonte Löw. „Grundsätzl­ich ist es unser Denken, dass wir für unsere Spieler auch in schwierige­n Momenten da sind“, sagte Teammanage­r Bierhoff.

Podolski war Anfang Januar mit blau-schwarzem Fanschal auf dem Flughafen in Mailand gelandet und von einigen Fans empfangen worden. „Ich will in Europa weiterkomm­en und der Mannschaft helfen, in die Champions League zu kommen“, sagte Podolski, dem die Vorfreude anzusehen war. Doch aus der erhofften Reise in Wohlfühlla­nd wurde nichts. In zehn Ligaspiele­n war der ehemalige Bundesliga­profi (1. FC Köln, Bayern München) dabei. Seine Bilanz: kein Tor, keine Vorlage, die zu einem Treffer führte.

Beim 4:2-Sieg gegen Ecuador in Boca Raton (USA) traf Podolski nach nur neun Sekunden zum 1:0 – Rekord für den DFB. Das war am 29. Mai 2013. Bleibt abzuwarten, ob der Offensivsp­ieler noch viele Gelegenhei­ten bekommen wird, ähnliche Glanzlicht­er zu setzen.

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FOTO: DPA Auch bei Inter Mailand läuft es für Lukas Podolski nicht rund.

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