Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Stadt lässt Internet-Versorgung analysieren
Das Ziel: Uedesheim, Grefrath und Holzheim sollen besser ans Internet angeschlossen werden.
NEUSS Immer wieder hat die Neusser Wirtschaftsförderung den Anwohnern in Grefrath, Uedesheim und Holzheim in Aussicht gestellt, dass sich bald etwas an ihrer schlechten Internetanbindung ändern könne. Allerdings nur mit vereinzeltem Erfolg. Nun ist sie guter Dinge, dass das Vorhaben eine neue Wendung nimmt. Denn auf der Grundlage eines Ratsbeschlusses vom Dezember hat die Stadt einen Düsseldorfer Gutachter beauftragt, eine Bestandsaufnahme der Neu- sser Internetversorgung zu erstellen. Die Düsseldorfer Micus Management Consulting GmbH soll klären, wie schlecht die drei Randgebiete wirklich versorgt sind.
„Liegt die Übertragungsrate nur bei sechs Megabit pro Sekunde oder weniger, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, einen Provider zu finden, der kurzfristig zum Ausbau bereit ist“, sagt Micus-Geschäftsführer Martin Fornefeld. Sein Unternehmen habe bereits über 100 Städte und Gemeinden in Sachen Breitband beraten. Die Bestandsaufnahme sei der erste Schritt. Wie schnell der Aus- bau in den unterversorgten Stadtteilen erfolgen könne, hänge von den Providern, aber auch von der Auftragsvergabe ab. „Eine Ausschreibung dauert länger als eine einfache Lösung“, sagt Fornefeld. Außerdem müsse die Stadt klären, wie viel Geld sie dafür in die Hand nehmen wolle.
Der Stadtrat hatte als Ziel vorgegeben, dass bis 2016 alle Neusser Haushalte mit einem Anschluss von mindestens 16 Megabit pro Sekunde versorgt sind, bis 2018 sollen es 50 Megabit sein, bis 2024 dann 100. „Die Telekom hat aber keinen Ver- sorgungsauftrag“, stellt Frank Wolters, Leiter der Wirtschaftsförderung, klar. „Wir müssen mit den Privatleuten und Unternehmen für schnelle Internetverbindungen kämpfen.“Nächstes Jahr soll dann der nächste Schritt folgen: „Wir wollen einen Masterplan für das gesamte Stadtgebiet erstellen“, kündigt Charlotte Hohn von der Wirtschaftsförderung an. Schließlich spiele das Internet im Alltag eine zunehmende Rolle: „Fotos und Filme werden darüber verschickt, Unternehmen nutzen Onlineformulare, Ärzte tauschen Vitaldaten aus.“