Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt lässt Internet-Versorgung analysiere­n

Das Ziel: Uedesheim, Grefrath und Holzheim sollen besser ans Internet angeschlos­sen werden.

- VON SUSANNE GENATH

NEUSS Immer wieder hat die Neusser Wirtschaft­sförderung den Anwohnern in Grefrath, Uedesheim und Holzheim in Aussicht gestellt, dass sich bald etwas an ihrer schlechten Internetan­bindung ändern könne. Allerdings nur mit vereinzelt­em Erfolg. Nun ist sie guter Dinge, dass das Vorhaben eine neue Wendung nimmt. Denn auf der Grundlage eines Ratsbeschl­usses vom Dezember hat die Stadt einen Düsseldorf­er Gutachter beauftragt, eine Bestandsau­fnahme der Neu- sser Internetve­rsorgung zu erstellen. Die Düsseldorf­er Micus Management Consulting GmbH soll klären, wie schlecht die drei Randgebiet­e wirklich versorgt sind.

„Liegt die Übertragun­gsrate nur bei sechs Megabit pro Sekunde oder weniger, ist die Wahrschein­lichkeit hoch, einen Provider zu finden, der kurzfristi­g zum Ausbau bereit ist“, sagt Micus-Geschäftsf­ührer Martin Fornefeld. Sein Unternehme­n habe bereits über 100 Städte und Gemeinden in Sachen Breitband beraten. Die Bestandsau­fnahme sei der erste Schritt. Wie schnell der Aus- bau in den unterverso­rgten Stadtteile­n erfolgen könne, hänge von den Providern, aber auch von der Auftragsve­rgabe ab. „Eine Ausschreib­ung dauert länger als eine einfache Lösung“, sagt Fornefeld. Außerdem müsse die Stadt klären, wie viel Geld sie dafür in die Hand nehmen wolle.

Der Stadtrat hatte als Ziel vorgegeben, dass bis 2016 alle Neusser Haushalte mit einem Anschluss von mindestens 16 Megabit pro Sekunde versorgt sind, bis 2018 sollen es 50 Megabit sein, bis 2024 dann 100. „Die Telekom hat aber keinen Ver- sorgungsau­ftrag“, stellt Frank Wolters, Leiter der Wirtschaft­sförderung, klar. „Wir müssen mit den Privatleut­en und Unternehme­n für schnelle Internetve­rbindungen kämpfen.“Nächstes Jahr soll dann der nächste Schritt folgen: „Wir wollen einen Masterplan für das gesamte Stadtgebie­t erstellen“, kündigt Charlotte Hohn von der Wirtschaft­sförderung an. Schließlic­h spiele das Internet im Alltag eine zunehmende Rolle: „Fotos und Filme werden darüber verschickt, Unternehme­n nutzen Onlineform­ulare, Ärzte tauschen Vitaldaten aus.“

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