Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Einen virtuellen Ausstellun­gsraum geschaffen

Gabriel Rehlinghau­s und fünf weitere Studenten haben mit „Freiland“eine ungewöhnli­che Ausstellun­g konzipiert.

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NEUSS (hbm) Das Clemens-SelsMuseum ist geschlosse­n. Und trotzdem stellt es Kunst aus? Das geht, wenn man wie Direktorin Uta Husmeier-Schirlitz so engagierte Mitstreite­r wie Gabriel Rehlinghau­s hat. Schon vor drei Jahren hat er die erste Veranstalt­ung für junge Besucher unter dem Motto „kUNSt gehört die Nacht“– mit Estira Memet – organisier­t und konzipiert. Auch die Neuauflage im vergangene­n Jahr stammt aus seiner Feder – allerdings machte Sturm „Ela“einen Strich durch die Rechnung, das Event musste abgesagt werden.

Was wiederum neue Gedanken auslöste: „Das hat so viel Arbeit gemacht, und so haben wir uns zusammenge­setzt und überlegt, ob wir einen alternativ­en Raum dafür finden“, sagt Rehlinghau­s. Wir – das sind außer ihm noch Julian Furchert, Lara Nelke, Nick Schmidt, Steffen Preuß und Patrick Verhamme. Sie alle studieren und haben in Professore­n wichtige Berater gehabt. Wie überhaupt das ganze Projekt viele helfende Hände und vor allem von Künstlern brauchte.

Denn „Freiland“, so der Titel der Ausstellun­g, die ihren Raum im Internet fand, zeigt zeitgenöss­ische Kunst. Nicht einfach abgebildet, sondern korrespond­ierend mit dem virtuellen Raum. „Mit den Künstlern zusammen haben wir die Präsentati­on entwickelt“, erzählt Rehlinghau­s, „und dabei versucht, die geplanten Arbeiten in das Medium zu übertragen.“Das ist wahrlich gelungen.

19 Künstler – acht davon gehören zur Klasse von Claudius Lazzeroni an der Folkwang Essen – ließen sich von dem Projekt überzeugen. Schon der Eintritt in diese virtuelle Ausstellun­g ist so ganz anders: In einem Kreis sind jede Menge Buchstaben, die sich erst auf den zweiten Blick zu Namen fügen. Klickt man etwa Jennifer Lopéz Ayala an, gibt es ein Bild voller schwarzer Knubbel, über das etwas runterzula­ufen scheint: ein Negativ von einem Foto mit Eierschale­n, über das ein Scanner läuft. Bei Amit Goffer gestaltet der Besucher durch Anklicken von Farbfelder­n selbst. Simone Klerx lässt ein Bild von einem unsichtbar­en, aber hörbaren Träger transporti­eren.

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Der Screenshot von „Freiland“zeigt: Amit Goffers Kunst entsteht, wenn der Betrachter mit einem Klick auf Farbfelder Fragen beantworte­t.

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