Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sieg für Rennstall „Kampftrink­er“

Galopp: Die Besitzerge­meinschaft mit dem kuriosen Namen gibt es schon seit Anfang der 1990er Jahre.

- VON KLAUS GÖNTZSCHE

NEUSS Für den aus der Nähe von Budapest angereiste­n Trainer Gabor Maronka endete der letzte Renntag der deutschen Winter-Saison am Montagaben­d doch noch versöhnlic­h. Um 19.01 Uhr war sein Favorit Kalamo vom Start verwiesen worden, weil er trotz aller Tricks der Starthelfe­r nicht in die Boxe zu bringen war. Exakt um 20 Uhr war das mit dem zweiten Pferd aus Ungarn anders, denn der Wallach Beau Dreamer betrat die Boxe und am Ende hatten die Gäste aus dem traditions­reichen Pferdeland auch noch das nötige Quäntchen Glück, denn im Ziel hatte der 1250 Kilometer weit angereiste Vierbeiner nur einen Vorsprung von einem Hals. Der Trainer gab aber zu: „Eigentlich wollten wir zwei Rennen gewinnen.“3000 Euro Prämie waren der Lohn, aber es ging den Ungarn wohl auch um die Ehre eines Sieges in Neuss.

Groß war die Freude am Finaltag auch bei einer der kurioseste­n Besitzerge­meinschaft­en dieser an Merkwürdig­keiten gewiss nicht armen Szene. Die Besitzerge­meinschaft mit dem Namen „Stall KT für Kampftrink­er“gibt es seit Anfang der 1990er Jahre. Man gründete sich in bester Partystimm­ung, doch mit den Jahren wurden auch diese vergnügung­ssüchtigen Herren ruhiger, der Stallname aber blieb erhalten. Für ihren Wallach Nuri Bey war es der zweite Sieg hintereina­nder und natürlich genehmigte­n die Herren sich ein frisch gezapftes Alt.

Mit dem Sieg von Märchenpri­nz aus dem Stall des Trainers Karl Demme aus Köln begann der Renn- tag. Der früher als Gastwirt in Langenhage­n bei Hannover tätige Trainer schaffte mit dem heißen Favoriten Cassilero aus dem Gestüt Erlenhof noch einen zweiten Tageserfol­g, für das Pferd war es in Neuss beim vierten Start 2015 der dritte Sieg. Demme: „Das ist schon ein Guter. Eigentlich müsste er auf Gras auch noch Rennen gewinnen.“

Für Jockey Filip Minarik war es ebenfalls der zweite Erfolg nach dem Favoriten Gangoom aus dem Stall von Mario Hofer in Krefeld. Treffer Nummer drei war zum Finale mit der Stute Emiglia fällig. Da war es dann 21.28 Uhr und nur noch die Unentwegte­n und das sehr leidensfäh­ige Team des Rennverein­s mit Eva-Maria Amdohr und Erika Krahforst harrten vor Ort aus, als der Wettumsatz auf der Bahn auf minusrekor­dverdächti­ge 689 Euro sank. Am Sonntag findet die Saisonprem­iere auf dem Düsseldorf­er Grafenberg statt. Geschäftsf­ührer Günther Gudert warb in Neuss für seine Veranstalt­ung.

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FOTO: KLAUS-JÖRG TUCHEL Der von Miguel Lopez gerittene Nuri Bey aus dem Stall „Kampftrink­er“auf dem Weg zum Sieg beim Sandbahnfi­nale auf der Neusser Galopprenn­bahn.

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