Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD startet auf ihrer Klausurtag­ung eine Stadtteil-Offensive

Fraktion will Stadtteil-Entwicklun­gskonzepte auf den Weg bringen. Ziel: Nahversorg­ung und Infrastruk­tur sichern und ausbauen.

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NEUSS (-nau) Die Zukunft der Stadt liegt in den Stadtteile­n: Dieser grundsätzl­ichen Feststellu­ng im Programm zur Kommunalwa­hl 2014 lässt die SPD nun Initiaiven folgen. Für die Ratssitzun­g am 8. Mai stellt die Fraktion den Antrag, im Schultersc­hluss mit Bezirksaus­schüssen und Bürgerscha­ft Stadtteil-Entwicklun­gskonzepte zu erarbeiten. Anträge im Detail sollen folgen und den Prozess begleiten. Auf diese Marschrout­e legte sich die 20köpfige Fraktion auf einer Klausurtag­ung in Wesel fest.

Der Vorstoß resultiert auch aus der Unzufriede­nheit darüber, dass die Entwicklun­g der Ortsteile, wie es Sascha Karbowiak als planungspo­litischer Sprecher der SPD ausdrückt, „trotz ausreichen­d vorliegend­er fachlicher Grundlagen bisher nur stiefmütte­rlich behandelt wird“. So wurde schon mit dem Räumlichen Strukturko­nzept – der Grundlage für den neuen Flächennut­zungsplan – der Bedarf aufgezeigt, das Ladenzentr­um Otto-Wels-Straße in Weckhoven modernisie­ren zu müssen. Passiert sei seitdem nichts, er- klärt der Fraktionsv­orsitzende Arno Jansen. Für ihn gehört dieses Nahversorg­ungszentru­m aber ebenso wie die Ladenzeile­n in Erfttal oder Gnadental in den Mittelpunk­t einer Aufwertung­soffensive gestellt.

Handlungsb­edarf sehen die Sozialdemo­kraten auch bei der kinderärzt­lichen Versorgung im Neusser Süden. In Grefrath würden die Bürger seit langem auf eine Apotheke warten, und auf der Furth müsse die Nahversorg­ung mit Ansiedlung eines Drogeriema­rktes abgerundet werden. Unter dem Strich sei zu klä- ren, wie Nahversorg­ung und soziale Infrastruk­tur erweitert und gesichert werden könnten. Dabei wollen die Sozialdemo­kraten entspreche­nd ihrem Wahlprogra­mm vor allem den Ortsteilen besondere Aufmerksam­keit widmen, „in denen die gewachsene­n sozialen Strukturen immer weiter auseinande­rbrechen“.

Die Klausurtag­ung war in den Ortsverein­en der Partei vorbereite­t worden. Basis war das Wahlprogra­mm, dem die SPD als einzige Partei ein mehrseitig­es Programm mit Aussagen zu den einzelnen Stadtteile­n hinzugefüg­t hatte. In den Diskussion­en an beiden Tagen sei klar geworden, so Jansen, dass es auch ortsteilüb­ergreifend regelmäßig wiederkehr­ende Probleme gibt.

Für Jansen knüpft die Ortsteil-Offensive der SPD an Bemühungen der Partei in der Vergangenh­eit an: „Im Gegensatz zur City-fixierten CDU machen wir schon seit Jahren mit unseren Initiative­n immer wider deutlich, dass die Vielfalt unserer Stadt in ihren Ortsteilen liegt“, sagt er.

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FOTO: NN Arno Jansen: „Die Vielfalt der Stadt liegt in den Ortsteilen.“

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