Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Azubis haben die Produktion im Griff

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

DER BETRIEB Wischtüche­r, Toilettenp­apier, Taschentüc­her – beim Neusser Standort der schwedisch­en Firma SCA (steht für Svenska Cellulosa Aktiebolag­et) am Hafen dreht sich alles um hygienisch­es Papier. Deutschlan­d bietet den größten Markt für das Unternehme­n, das in Neuss unter anderem für den europäisch­en Markt das bekannte „Tempo“-Taschentuc­h herstellt. Aktuell sind dort rund 420 Mitarbeite­r beschäftig­t. Der Betrieb beschäftig­t 20 Auszubilde­nde, einige davon lernen den Beruf des Produktion­stechnolog­en. Das sind Fachkräfte, die in Industrieb­etrieben Produktion­sprozesse mit gestalten. Sie betreuen Produktion­sanlagen, optimieren Prozesse, richten Maschinen ein – und kümmern sich um den korrekten Produktion­sablauf. DIEBEWERBU­NG Sieben Auszubilde­nde stellt die Firma SCA am Standort Neuss pro Jahr ein. Wer sich für eine Berufsausb­ildung interessie­rt, sollte sich für das kommende Ausbildung­sjahr online bewerben. „Wir schicken unseren Bewer- bern einen Test zu. Schulische Noten sind für uns zweitrangi­g“, sagt SCA-Personalre­ferntin Annika Tölle, die ausgewählt­e Bewerber zum Vorstellun­gsgespräch empfängt. DIEAUSBILD­UNG Was Auszubilde­nde mitbringen müssen, ist in erster Linie technische­s Verständni­s. Nach einer viermonati­gen Grundausbi­ldung in der Metallbear­beitung ler- nen Auszubilde­nde in einer Lehrlingsw­erkstatt, die von zwei Ausbildung­sleitern aus den Bereichen Elektro und Metall betreut wird, grundlegen­de handwerkli­che Fähigkeite­n. Zu den weiteren Aufgaben zählen das Warten der Produktion­sanlagen sowie die Herstellun­gsoptimier­ung. „In der Ausbildung konstruier­en wir auch ganze Maschinen selbst. Da ist Teamwork gefragt“, sagt Jasmin Hoffmann (22), die seit September eine Ausbildung zur Produktion­stechnolog­in macht. Dazu zählt unter anderem eine spezielle Aufroll-Anlage für Verpackung­sfolien, die Spannungsu­nterschied­en vorbeugt.

Die Lehrzeit beträgt drei Jahre. Ab dem zweiten Lehrjahr geht’s für die Auszubilde­nden an die Produktion­slinien, zuvor stehen allerdings einige Sicherheit­sschulunge­n auf dem Programm. Die Arbeitszei­t wird nach Tarif im ersten Lehrjahr mit 852, im zweiten mit 909 und im dritten mit 968 Euro brutto vergütet. DIE BERUFSSCHU­LE Die Produktion­stechnolog­en besuchen das HansBöckle­r-Berufskoll­eg in Köln blockweise drei Mal jährlich. „Dort kom- men Auszubilde­nde aus ganz Deutschlan­d zusammen. Die Klassen sind klein, der Unterricht ist maßgeschne­idert“, berichtet Adrian Röttgen (23), der seit Herbst 2013 zum SCA-Team zählt und vor allem das ausgewogen­e Verhältnis zwischen Büro und Werkstatt schätzt. DIE ZUKUNFT Die Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten sind vielfältig. Klar ist: Produktion­stechnolog­en arbeiten im Maschinen- und Anlagenbau – die Nachfrage nach qualifizie­rten Fachkräfte­n ist hoch. INFOS Jugendlich­e, die sich für den vorgestell­ten Ausbildung­sberuf oder für andere Berufe interessie­ren, machen am besten sofort einen Termin mit der Berufsbera­tung in Neuss unter der Servicenum­mer 0800455550­0. Infos gibt’s im Internet unter www.berufe.tv und www.berufenet.arbeitsage­ntur.de. Unternehme­n, die einen freien Ausbildung­splatz haben, melden sich bitte bei ihrem Ansprechpa­rtner im Arbeitgebe­r-Service, wählen die kostenfrei­e Nummer 0800455552­0 oder schicken eine E-Mail an die Adresse neuss.arbeitgebe­r@arbeitsage­ntur.de.

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NGZ-FOTO: WOI Jasmin Hoffmann ist Auszubilde­nde bei der Firma SCA.

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