Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Autor von Jesus-Musical klagt wegen Liebesszene
(wuk) Eine innige Szene von Maria Magdalena und Jesus Christus beim letzten Abendmahl, zudem „Energie- und Wutgesang“von Maria – das war einem Literaten, der sich als Mitverfasser eines „Ostermusicals“versteht, zu viel: Anfang 2014 wollte er die Neuaufführung des von ihm miterdachten, dann aber angeblich gegen seinen Willen weiter entwickelten Musikwerks per gerichtlicher Verfügung stoppen. Dazu kam es nicht, weil der Literat den Antrag flugs wieder zurückzog und mit fast 1000 Euro am Kartenverkauf beteiligt wurde. Wer die Kosten für das juristische Intermezzo tragen muss, entscheidet das Gericht noch.
Ein Laien-Chor aus Goch hatte im April 2014 das Musical erneut auf die Bühne gebracht – und einen großen Erfolg gefeiert. Doch fast wäre das am Protest des Mit-Urhebers gescheitert. Er fand, Änderungen am Stück würden „den ursprünglichen Sinn“verfälschen. Nicht mal vier Wochen nach seinem Eilantrag erklärte er beim Amtsgericht den Fall plötzlich für „erledigt“. Der LaienChor stimmte aber nicht zu, weil unklar war, wer die Gerichts- und Anwaltskosten trägt. Da der LaienChor kein eingetragener Verein ist, der verklagt werden kann, muss der klagende Mit-Urheber wohl alle Kosten tragen – das ließ die zuständige Richterin durchblicken.