Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neue NRW-Vorgaben treiben Müllgebühr­en in die Höhe

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DÜSSELDORF (tor) Die Landesregi­erung will mit einem neuen Abfallwirt­schaftspla­n den Mülltouris­mus in NRW unterbinde­n. Das gestern vom Kabinett verabschie­dete Konzept unterteilt NRW in fünf Entsorgung­sregionen, in denen der dort entstehend­e Müll selbst entsorgt werden muss. NRW-Umweltmini­ster Johannes Remmel will auf diesem Weg „dem ungesunden Dumping-Preiskampf“bei der Müllentsor­gung entgegenwi­rken: Die Hausmüll-Entsorger sollen nicht mehr Müll quer durch Europa kutschiere­n, nur weil die Verbrennun­g andernorts billiger ist.

Der Bund der Steuerzahl­er NRW (BdST) sieht das anders. „Damit wird ohne Not Wettbewerb aus dem Markt genommen. Am Ende führt das zu höheren Entsorgung­skosten“, sagt Harald Schledorn vom BdST. Zusammen mit den verschärft­en Vorgaben für die BiomüllEnt­sorgung kommt nach seiner Hochrechnu­ng „auf die NRW-Haushalte eine jährliche Mehrbelast­ung im dreistelli­gen Euro-Bereich“zu.

Die strengeren Biomüll-Vorgaben hat sich allerdings die Bundesregi­erung überlegt: Deren Kreislaufw­irtschafts­gesetz schreibt seit Januar eine getrennte Erfassung der Bioabfälle vor. Remmel überlässt die Umsetzung in NRW den Kommunen. Viele schreiben jetzt Biotonnen vor. Schledorn: „Das ist besonders teuer, weil es für Biomüll keinen Markt gibt.“Die Kommunen sollten besser private Kompostanl­agen erlauben und Sammelstel­len organisier­en.

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