Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Sky plant mehr Eigenproduktionen
Der Bezahlsender verbucht in Deutschland ein kräftiges Plus bei Neukunden.
MÜNCHEN (leb/mso/rtr) Dank starkem Kundenwachstum in Großbritannien und Deutschland hat der Pay-TV-Konzern Sky in den ersten neun Monaten seines Geschäftsjahres einen Gewinnsprung gemacht. Obwohl der Sender in Deutschland noch Verluste schreibt, stieg das Betriebsergebnis der Gruppe um 20 Prozent auf eine Milliarde Pfund (1,4 Milliarden Euro), wie der Konzern mitteilte. Sky Deutschland verringerte seinen operativen Verlust von 85Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 2,7 Millionen Euro.
Besonders mit Spielfilmen und Serien lockte der Anbieter von Januar bis März neue Kunden an. Die Zahl der Abonnenten stieg um 242000 auf 20,8 Millionen, Sky Deutschland gewann davon 103000 hinzu und hat nun 4,2 Millionen direkte Kunden. Das sind gut 13 Prozent mehr als vor einem Jahr. „Endlich scheint der Gedanke, für exklusive Fernsehinhalte Geld zu bezahlen, bei den Zuschauern angekommen zu sein“, sagt Stefan Bortenschlager, Sprecher von Sky Deutschland. Inzwischen habe fast jeder fünfte deutsche Haushalt Pay-TV.
Anbieter wie Netflix oder Maxdome hätten den Markt belebt und zur Akzeptanz beigetragen. „Es ist viel Bewegung im Markt, was zunächst mal etwas Gutes ist“, sagt Bortenschlager. Zwar verschärfe sich der Kampf um Lizenzen, doch sei der deutsche Markt sehr interessant für Investoren, vor allem aus den USA. „Was Netflix und Co in Zukunft leis- ten werden, muss sich aber noch zeigen. Nicht alle Anbieter werden überleben“, meint Bortenschlager.
20 Jahre hat es gedauert, den PayTV-Markt in Deutschland zu erschließen – erst unter dem Namen Premiere und dann als Sky. „Dabei war der Serien-Boom, der vor etwa fünf Jahren begann, entscheidend“, erklärt Bortenschlager. „Der Trend geht weg vom linearen Fernsehen.“Besonders beim jungen Publikum sei eine Tendenz zur Individualisierung beim Fernsehen zu erkennen.