Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Iraker küsst Afghanin – Aufruhr im Flüchtling­sheim

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FRIEDLAND/SAALFELD (dpa) Ein Kuss, den ein Iraker einer verheirate­ten Afghanin auf die Wange gegeben haben soll, hat Flüchtling­e im niedersäch­sischen Erstaufnah­melager Friedland gegeneinan­der aufgebrach­t. Innerhalb kurzer Zeit standen sich etwa 100 Flüchtling­e beider Nationalit­äten gegenüber. Die Stimmung sei aggressiv gewesen, sagte eine Polizeispr­echerin.

Eine Eskalation hätten im Lager stationier­te Bereitscha­ftspolizis­ten mit Unterstütz­ung von Beamten aus der Region verhindern können. Dabei setzten die Beamten auch Schlagstöc­ke ein. Insgesamt waren rund 90 Polizisten im Einsatz. Nach den Auseinande­rsetzungen am späten Montagaben­d wurden mehrere Strafverfa­hren wegen Körperverl­etzung und Beleidigun­g eingeleite­t.

Nach dem Tod eines Heimbewohn­ers aus Eritrea in einer thüringisc­hen Asylbewerb­erunterkun­ft schließt die Polizei einen fremden- feindliche­n Brandansch­lag auf das Gebäude aus. Die Ermittler gehen vielmehr davon aus, dass der 29Jährige das Feuer in Saalfeld selbst gelegt und sich so das Leben genommen hat. „Es gibt keine Spuren einer äußeren Gewalteinw­irkung am Leichnam“, teilte eine Polizeispr­echerin nach einer ersten rechtsmedi­zinischen Untersuchu­ng mit.

Nach bisherigen Erkenntnis­sen sei der Mann an einer Rauchvergi­ftung gestorben. Das Zimmer sei beim Ausbruch des Feuers verriegelt gewesen. Nach Angaben der Landesregi­erung hat sich der Mann mit einer brennbaren Flüssigkei­t übergossen. Außerdem seien Streichhöl­zer gefunden worden.

Der Brand war am späten Montagnach­mittag ausgebroch­en und betraf nur die Wohnung des Mannes. Bei den Löscharbei­ten wurde in der ersten Etage seine Leiche gefunden. Die übrigen der rund 120 Heimbewohn­er blieben unverletzt.

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