Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Brandstift­er von Altena drohen bis zu 15 Jahre Haft

- VON LENA KÖHNLEIN

ALTENA Den mutmaßlich­en Brandstift­er von Altena erwartet möglicherw­eise eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren. Die Tat des 25-jährigen Feuerwehrm­anns, der mit einem Komplizen auf dem Dachboden einer Flüchtling­sunterkunf­t in Altena ein Feuer gelegt haben soll, falle unter schwere Brandstift­ung, sagte Staatsanwa­lt Bernd Maas. Bürgermeis­ter Andreas Hollstein betonte, dass der Tatverdäch­tige aus der Feuerwehr ausgeschlo­ssen wurde. Als hauptamtli­cher Feuerwehrb­eamter drohe ihm eine noch höhere Strafe. „Er wird sicher angemessen bestraft werden, auch wenn er noch nicht in Untersuchu­ngshaft genommen wurde“, erklärte der Bürgermeis­ter.

Das Motiv des 25-jährigen Feuerwehrm­anns und seines Komplizen soll gewesen sein, dass sie keine Flüchtling­e in ihrer Umgebung haben wollten. Sieben Menschen lebten in der Unterkunft. Trotzdem schließt Maas versuchten Mord aus. „Wenn der Täter den Tod der Menschen gewollt hätte, hätte er alles in Brand gesteckt“, so Maas.

Der Staatsanwa­lt stellte zudem klar, dass er die Brandstift­ung keinesfall­s verharmlos­e, wie es ihm einige Politiker vorwarfen. Diese hatten sich daran gestoßen, dass er die Verdächtig­en nicht verhaften ließ und geäußert habe, dass es sich nicht um eine rechtsradi­kale Tat gehandelt habe. Er sei falsch interpreti­ert worden, stellte Maas klar. Was er sagen wollte: Die Täter gehören keiner rechtsradi­kalen Gruppe an. Aber: „Sie hatten zweifelsfr­ei ein fremdenfei­ndliches Motiv, das ist rechtsradi­kales Gedankengu­t.“

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