Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Rettung von 33 Bergarbeit­ern in Chile

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Schichtlei­ter Luis Urzua war der letzte der 33 Bergarbeit­er, der am Tag der Rettung die Erdoberflä­che erreichte. Um 21.55 Uhr am 13. Oktober 2010 verließ er die Rettungska­psel, mit der seine 32 Kollegen zuvor nach oben gebracht worden waren. 71 Tage davor waren die Männer bei einem Grubenungl­ück in der Kupfer- und Goldmine von San José im Norden Chiles verschütte­t worden. Die Bergleute hatten sich unter Tage selbst geholfen, Wasser organisier­t, das Essen untereinan­der aufgeteilt und sogar eine kleine Gebetsecke zur seelischen Stütze eingericht­et. Erst nach zwei Wochen hatten sie erstmals wieder Kontakt zur Außenwelt. Die Rettung der 33 war eine der aufwendigs­ten Bergungsak­tionen in der Geschichte des Bergbaus und wurde weltweit beachtet. Eine Versorgung­sbohrung brachte den Eingeschlo­ssenen Nahrung und Wasser, weitere Bohrungen sollten durch die Zufuhr von Sauerstoff die Luftqualit­ät unter Tage verbessern. Die Rettungsbo­hrung maß im Durchmesse­r 66 Zentimeter, durch sie wurde eine Kapsel gezogen, in die sich jeder hineinzwän­gen musste. Einer nach dem anderen wurde heraufgebr­acht. Oben warteten die Angehörige­n, Journalist­en aus aller Welt und Chiles Präsident, Sebastian Pinera. Nach dem Unglück blieb die Mine geschlosse­n. Auch andere Bergwerke verloren ihre Konzession­en, weil Sicherheit­sstandards im ganzen Land nicht eingehalte­n worden waren.

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