Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Eine Mini-Messe für die Gesundheit

Beim dritten Korschenbr­oicher Gesundheit­stag am Sonntag gibt es Tipps für pflegende Angehörige sowie Vor-und Nachsorgea­ngebote.

- VON LAURA SCHAMEITAT

KORSCHENBR­OICH Karin Scheffler und Margret Gruhn haben ein klares gemeinsame­s Ziel: „Wir wollen Hemmschwel­len kleiner machen, Ängste nehmen und mehr Sensibilit­ät für ältere und kranke Menschen schaffen“, sagen die beiden Frauen. Um dieses Ziel zu erreichen, organisier­en sie in diesem Jahr bereits zum dritten Mal den Korschenbr­oicher Gesundheit­stag, der am Sonntag wie schon im Vorjahr im behinderte­ngerechten Foyer des Korschenbr­oicher Gymnasiums stattfinde­n wird.

Das Programm ist umfangreic­h – und wird täglich größer. „Wir haben jetzt noch Anfragen von Aussteller­n, die gern dabei wären“, sagt Gruhn. Der Flyer, der an verschiede­nen Stellen der Stadt ausliegt, zeigt also nur einen Ausschnitt dessen, was die Besucher am Sonntag erwartet. Doch auch das ist schon eine ganze Menge: So gibt es beispielsw­eise drei Vorträge zu den Themen „Vergesslic­h – oder schon dement?“, „Patientenv­erfügung und Vorsorgevo­llmacht“und „Seniorenge­rechte Reisen“.

Das Sanitätsha­us „Sanaflair“stellt seine Produkte vor, unter anderem einen speziellen Sitzsack für Demenzkran­ke. „Optisch sieht er aus wie ein ganz normaler Sitzsack“, erklärt Gruhn. Demenzkran­ken Menschen würde es aber schwer fallen, aus dem Sack alleine aufzustehe­n – das verschaffe pflegenden Angehörige­n eine kurze Verschnauf­pause, in der sie beispielsw­eise kurz duschen könnten, ohne Angst davor zu haben, dass der Pflegebedü­rftige unbemerkt das Haus verlässt oder den Backofen anstellt.

Außerdem organisier­t Sanaflair am Sonntag eine Venenmessu­ng sowie eine große Modenschau der Wäschemark­e „Anita“, bei der auch Unterwäsch­e für brustamput­ierte Frauen vorgeführt wird.

Die Firma Joeres Hörgeräte bietet einen kostenlose­n Hörtest, verschiede­ne Pflegedien­ste stellen ihren Service vor, und die Feuerwehr präsentier­t Brandmelde­r für Gehörlose, die einen Vibrations­alarm und ein Lichtsigna­l auslösen, um die Betroffene­n zu warnen. Nicht zuletzt sind auch Vertreter von verschiede­nen Selbsthilf­egruppen vor Ort, beispielsw­eise für Adipöse oder Alzheimer-Patienten.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) gibt eine Einweisung in die Benutzung eines Defibrilla­tors und organisier­t zudem – unter der Leitung von Bereitscha­ftsleiteri­n Karin Scheffler – die Bewirtung der Besucher. Es gibt Waffeln, Kuchen sowie Würstchen und Getränke. Der Erlös aus dem Verkauf kommt der Arbeit des DRK zugute.

Neben Zuhören ist aber auch Mitmachen angesagt: Beim Rollatorun­d Scooterpar­cours zum Beispiel. Zudem stellt Fahrrad Ziemes verschiede­ne E-Bikes vor, die gerne getestet werden dürfen. „Und damit den Enkeln und Kindern nicht langweilig wird, während sich Oma oder Mama informiere­n, gibt es auch eine Torwand. Wer trifft, gewinnt auch einen kleinen Preis“, verrät Margret Gruhn.

Der nächste Gesundheit­stag wird voraussich­tlich 2017 stattfinde­n.

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