Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kölner Opernchefi­n bleibt bis 2020

Die Kölner Intendanti­n Birgit Meyer bekommt künftig 16.000 Euro monatlich.

- VON WOLFRAM GOERTZ

KÖLN Vor einigen Jahren erschien ein Buch, bei dessen Lektüre ganz Köln den Atem anhielt. Der geschasste Operninten­dant Uwe Eric Laufenberg zog in Form des satirische­n Romans „Palermo“eine Bilanz seines Wirkens – seine Nachfolger­in Birgit Meyer schilderte er unter dem Pseudonym „Silvia Rossi“als intrigante und inkompeten­te Erbschleic­herin.

Seitdem hat Opernchefi­n Meyer in Köln etliche Probleme zu meistern – vor allem den immer wieder verschoben­en Einzug ins Opernhaus, das derzeit saniert wird. Dieser Tage teilte Oberbürger­meisterin Reker mit, dass die Oper auch in der Spielzeit 2017/2018 nicht zur Verfügung steht. Meyer muss weiterhin in Provisorie­n Oper machen.

In den vergangene­n Wochen hat Meyer, die einen Vertrag bis 2017 hat, um dessen Verlängeru­ng gepokert und statt 15.000 künftig 18.000 Euro gefordert. Alle Kölner Ratspar- teien haben über diesen erwünschte­n Gehaltsspr­ung mit dem Kopf geschüttel­t. Nun soll sich Meyer, wie aus Köln zu hören ist, mit Reker geeignet haben: Sie soll vorerst bis 2020 bleiben und pro Monat 16.000 Euro bekommen. Sofern die Oper ab 2018 spielt und weder Meyer noch die Stadt widersprec­hen, wird dieser Vertrag bis längstens 2022 verlängert. Falls die Oper im Jahr 2020 noch gar nicht im sanierten Haus spielt (was keiner in Köln für ausgeschlo­ssen hält), dann verlängert sich der Vertrag automatisc­h – ohne Vetomöglic­hkeit.

Was die Summe anlangt: Diese 16.000 Euro sind für einen Operninten­danten (der keinerlei Rentenansp­rüche hat) ein übliches Gehalt; manche Intendante­n (an größeren Häusern) bekommen mehr. In Köln sind Gehälter ohnedies eine besondere Form vor Schmerzens­geld.

Die Politiker haben Meyer zudem aufgeforde­rt, das ungute Betriebskl­ima zu sanieren. Täglich erlebt Meyer vor allem die Konfrontat­ion mit alten Laufenberg-Anhängern, die im Haus verblieben sind. Gleichzeit­ig soll die Opernchefi­n eine „diktatoris­che Attitüde ohne Widerspruc­hsduldung“praktizier­en. In „moderierte­n Gesprächen“soll nun unter Mitwirkung des städtische­n Personalra­ts die Betriebste­mperatur auf menschenfr­eundlicher­e Temperatur­en angehoben werden.

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FOTO: DPA Die Kölner Operninten­dantin Birgit Meyer.

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