Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zahl der Maghreb-Flüchtling­e sinkt

Der Bundestag will die afrikanisc­hen Herkunftsl­änder als sicher einstufen.

- VON EVA QUADBECK

BERLIN Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) hat die Einstufung von Algerien, Marokko und Tunesien zu sicheren Herkunftss­taaten als „wichtigen Baustein“seiner Flüchtling­spolitik bezeichnet. „Die Menschen aus den Maghrebsta­aten kommen zum ganz überwiegen­den Teil aus asylfremde­n Gründen nach Deutschlan­d“, sagte de Maizière unserer Redaktion. Bei ihnen müsse der Aufenthalt rasch beendet werden, betonte der Innenminis­ter.

Der Bundestag soll heute die Einstufung der drei Länder zu sicheren Herkunftss­taaten beschließe­n. Dies hat zur Folge, dass Asylanträg­e von Bürgern dieser Staaten schneller be- arbeitet und abgelehnte Asylbewerb­er rascher wieder abgeschobe­n werden können. De Maizière verwies darauf, dass im ersten Quartal dieses Jahres nur 0,7 Prozent der Antragstel­ler aus den Maghreb- Thomas de Maizière Staaten einen Schutzstat­us erhalten hätten. Allein die Diskussion um die Einführung des Gesetzes im Januar 2016 habe ab dem Februar zu einer spürbaren Reduzierun­g bei den Neuzugänge­n aus den drei Staaten geführt, betonte de Maizière. So sei- en es im Januar noch 3356 Neuzugänge gewesen, im Februar nur noch 599. Damit Algerien, Marokko und Tunesien tatsächlic­h zu sicheren Herkunftss­taaten erklärt werden können, benötigt die große Koalition die Zustimmung der Grünen im Bundesrat. De Maizière sagte: „Ich setze hier auf die Pragmatike­r bei den Grünen.“

In der Debatte um die Visa-Freiheit für die Türkei hat EU-Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker bei einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel und EU-Parlaments­präsident Martin Schulz gestern in Berlin die Haltung der EU bekräftigt: „Wir legen größten Wert darauf, dass die Bedingunge­n erfüllt sind“, sagte Juncker. Ansonsten werde der Deal nicht stattfinde­n.

„Der überwiegen­de Teil kommt aus asylfremde­n Gründen“ Bundesinne­nminister (CDU)

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