Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
15 russische Medaillengewinner gedopt?
NEW YORK (sid) Mindestens 15 gedopte russische Medaillengewinner, nächtliche Vertuschungsaktionen, ein extra angefertigter DopingCocktail: Nach einem Bericht der „New York Times“haben die Gastgeber bei Olympia 2014 massiv betrogen, die Winterspiele in Sotschi drohen zur Farce zu werden. Nach Angaben der Zeitung seien Dutzende russische Sportler gedopt an den Start gegangen und Teil eines staatlich gestützten Doping-Programmes gewesen.
Die Zeitung beruft sich dabei auf den ehemaligen Leiter des Anti-Doping-Labors in Moskau, Gregori Rodtschenkow. Rodtschenkow gab in dem Bericht zu, in nächtlichen Aktionen die Dopingpraktiken vertuscht und Urinproben ausgetauscht zu haben. Zudem habe er für russische Sportler extra einen Mix aus drei verschiedenen Dopingmitteln entwickelt. Die Manipulationen waren offenbar von langer Hand geplant. Beispielsweise seien die Dopingproben durch ein Loch in der Wand in einen als Abstellkammer deklarierten Raum weitergereicht worden. Dort sei es nachts zur Manipulation gekommen.
Namentlich genannt wurden in dem Bericht der Doppel-Olympia- sieger Alexander Subkow (Bob), Langlauf-Olympiasieger Alexander Legkow und Skeleton-Olympiasieger Alexander Tretjakow. Zudem sei unter anderem das gesamte FrauenEishockey-Team gedopt gewesen.
Russlands Sportminister Witali Mutko sprach gegenüber der Nachrichtenagentur Tass von einer Verschwörung. „Schon wieder wird der russische Sport attackiert. Es ist so, als würden sich ausländische Medien den Staffelstab in die Hand geben“, sagte Mutko . Das Internationale Olympische Komitee (IOC) nannte die Vorwürfe „sehr detailliert und sehr besorgniserregend“.