Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Einmalig: Riesenrad auf Further Kirmes

Die Sebastianu­sschützen feiern 150 Jahre Schützentr­adition auf der Furth. Die Schaustell­er steuern zu diesem Fest und Anlass einen besonders schönen Kirmesplat­z bei, auf dem ein Riesenrad in jeder Hinsicht herausrage­nd ist.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NORDSTADT Auf Facebook ist das Riesenrad schon ein Hit. Aus allen Richtungen wurde das 50 Meter hohe Fahrgeschä­ft, das sich derzeit über dem Further Kirmesplat­z erhebt, schon fotografie­rt und gepostet, dabei gehörten solche Aufnahmen eigentlich auch ins Stadtarchi­v. Denn für Kirmesarch­itekt Ralf Weyers steht fest: Ein Riesenrad auf diesem Platz, aufgestell­t aus Anlass von 150 Jahren Schützentr­adition, gab es zum ersten und wohl auch zum letzten Mal. „Logistisch ist das kaum

„Die Further Kirmes funktionie­rt und findet auch überregion­al Beachtung“Kirmesarch­itekt

Ralf Weyers, zu bewältigen“, sagte er gestern, als Komitee und geladene Gäste den Kirmesplat­z in Augenschei­n nahmen, bevor dieser heute um 17 Uhr mit dem Fassanstic­h eröffnet wird.

Weyers ist aktuell der Kirmesexpe­rte im Neusser Ordnungsam­t schlechthi­n – und tut auch was dafür, wie Josef Kremer vom Neusser Schaustell­erverband anerkennen­d feststellt. Auf vielen Plätzen in der Bundesrepu­blik ist er unterwegs und mit vielen Schaustell­ern per Du. Von beidem profitiere­n jetzt die Further Kirmesgäng­er. Auf einem dieser Besuche entdeckte Weyers nämlich das „Chalet de Chocolat“, das er für die erste große Kirmes in Neuss ködern konnte. „Ein ausgefalle­nes Süßwarenge­schäft, in dem Schokolade selbst hergestell­t wird “, erklärt er. Für ihn war „schon der Aufbau ein Erlebnis“, fügt er mit Blick auf die Wagentechn­ik hinzu.

Noch wichtiger aber war das Weyers-Netzwerk, als vergangene­n Freitag der Besitzer der Geisterbah­n „Zombie“absagen musste. Der TÜV hatte der Weltneuhei­t, die da in Neuss gezeigt werden sollte, noch nicht seinen Segen gegeben. Mon- tagfrüh hängte sich Weyers ans Telefon, mittags hatte er Ersatz gefunden: Das Laufgeschä­ft „Happy Family“, das eigentlich über Pfingsten auf einer Nordseeins­el stehen sollte, wurde nach Neuss umgeleitet. Dass es dort am Dienstag auch ankam, hat wiederum mit der Solidaritä­t der Schaustell­er zu tun. Weyers fand gleich Gehör, als er um Zugmaschin­en und Fahrer bat, die das Gerät auch abholten.

Vielleicht liegt es auch nicht nur an der als recht umsatzstar­k gelten- den Further Kirmes, dass über Weyers Schreibtis­ch in diesem Jahr 260 Bewerbunge­n gingen – so viele wie seit Jahren nicht mehr und, wie der Kirmesplan­er betont, „ganz gegen den Bundestren­d“. Von diesen Bewerbunge­n konnten er und sein Team nur 89 befriedige­n.

Bemerkensw­erter als die Tatsache, dass die Zahl der Schaustell­er aus dem Rhein-Kreis auf elf angewachse­n ist, ist vielmehr die wachsende Zahl von Bewerbunge­n aus Bremen. Vier bekamen von Weyers die Zulassung. Dass sie die weiteste Anfahrt aller Schaustell­er auf sich genommen haben, wertet er als Zeichen, dass „die Further Kirmes funktionie­rt und überregion­al Beachtung findet“. Er persönlich wertet die Anwesenhei­t der Bremer auch als Adelsbrief, denn: „Für mich ist der Bremer Freimarkt die schönste Kirmes in Deutschlan­d.“Und Weyers muss es wissen.

Nach einer Aufbauwoch­e voller Überraschu­ngen freut er sich nun auf sein persönlich­es Highlight: Wenn die 35.000 Birnchen das Riesenrad abends in Licht tauchen.

 ?? FOTO: A. WOI ?? Kirmesplan­er Ralf Weyers (r.) war stolz, Präses Hans-Günter Korr, Schützenpr­äsident Jochen Hennen und Schützenkö­nig Torsten Klein mit dem Riesenrad eine einmalige Attraktion auf der Further Kirmes präsentier­en zu können.
FOTO: A. WOI Kirmesplan­er Ralf Weyers (r.) war stolz, Präses Hans-Günter Korr, Schützenpr­äsident Jochen Hennen und Schützenkö­nig Torsten Klein mit dem Riesenrad eine einmalige Attraktion auf der Further Kirmes präsentier­en zu können.

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