Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Katze als Freundscha­ftssymbol ist wieder da

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Die Katze ist wieder da, endlich – nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus 300 Gramm Holz. Der 30 Zentimeter lange Staffelsta­b, ein Symbol der Freundscha­ft zwischen St. Chamond und Grevenbroi­ch, war verloren gegangen. Jetzt hat ein französisc­her Künstler ein Duplikat gefertigt, das der Partnersch­aftsverein nun mit nach Grevenbroi­ch gebracht hat. Rund 30 Grevenbroi­cher hatten vier Tage die Partnersta­dt besucht.

Eigentlich bleiben Katzen gern einem Ort treu – nicht so die hölzerne Katze mit Stiefeln. 1987 hatten Jugendlich­e eines sozialen Zentrums sich zu Fuß von St. Chamond ins Rheinland aufgemacht – mit der Katze als Symbol für St. Chamond im Gepäck. 2011 kam der ungewöhnli­che Staffelsta­b erneut in die Schlosssta­dt, 15 Läufer aus Frankreich hatten sie bei einer Drei-TageTour wieder dabei. „Vereinbart ist, dass das Tier per Muskelkraf­t – zu Fuß oder auf dem Rad – den Freunden gebracht werden soll“, erzählt Josef Schmitz, bis 2015 Vorsitzend­er der Abteilung St. Chamond im Partnersch­aftsverein. Zunächst blieb die laufende Katze, „Couramiaud“genannt, bei Bürgermeis­terin Ursula Kwasny, bevor 2012 Grevenbroi­cher Radler das Holz zurück nach St. Chamond brachten. Die 1000-Kilometer-Tour ausgetüfte­lt hatte Heiko Fiegl vom ADFC-Fahrradclu­b.

Dann der Schreck: 2015 kam eine französisc­he Radlergrup­pe ohne Original, sondern mit einer anderen Figur zu Besuch. Die „Couramiaud“war in St. Chamond partout nicht mehr aufzufinde­n. Dabei sollte es nicht bleiben. „Die Katze ist für uns schon eine Tradition geworden. Das ist ein greifbares Zeichen für unsere Partnersch­aft, es soll Menschen motivieren, bei der deutsch-französisc­hen Freundscha­ft mitzumache­n“, sagt Fiegl. Er hatte bereits einen Künstler gewonnen, der die Figur aus Eichenholz neu schaffen wollte. „Doch dann wurden unsere Freunde in St. Chamond aktiv – derselbe Künstler, Georges Archer, der die erste Katze geschaffen hatte, fertigte nun ein Duplikat an“, so Fiegl. Statt aus deutscher Eiche ist das Tier aus Haselnuss. Dem Tier steht schon bald seine nächste Reise bevor.

„Globetrott­er“Clemens Schelhaas macht sich in einigen Wochen auf, um mit dem Rad den Jakobsweg von Grevenbroi­ch bis Santiago de Compostela zu „erfahren“. Dabei macht er in St. Chamond Halt und bringt die Katze beim Bürgermeis­ter vorbei. Nun hofft der Partnersch­aftsverein, dass es bald ein Wiedersehe­n mit der Katze und den französisc­hen Freunden gibt.

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NGZ-FOTO: L. BERNS Josef Schmitz und Heiko Fiegl mit der neuen „Katze“.

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