Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Integratio­nsrat erwägt die Gründung eines Fördervere­ins

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DORMAGEN (ssc) Die Mitglieder des Dormagener Integratio­nsrates haben in ihrer jüngsten Sitzung über zusätzlich­e Möglichkei­ten zur Finanzieru­ng ihrer Tätigkeit diskutiert. Hintergrun­d war ein Antrag der Liste der Einheit, einen „Maßnahmenk­atalog zur weiteren Förderung und Unterstütz­ung der Integratio­nsarbeit“zu erstellen.

Im Mittelpunk­t der Debatte stand die Idee, einen Fördervere­in zu gründen. „Wir wollen unsere Arbeit gerne etwas einfacher gestalten und flexibler sein“, erklärte der Ausschussv­orsitzende Mehmet Güneysu von der Liste der Einheit. Der Integratio­nsrat dürfe keine eigenen Einnahmen haben, womöglich könnten aber über einen Förderver- ein Gelder von Sponsoren für die Arbeit und für Veranstalt­ungen und Ähnliches fließen.

Der städtische Beigeordne­te Robert Krumbein riet zwar nicht grundsätzl­ich von der Gründung eines Fördervere­ins ab, diese mache aber nur bei einem breiten Konsens im Integratio­nsrat Sinn. Genau daran haperte es. Vor allem Vertreter der politische­n Parteien im Gremium äußerten sich kritisch. Tim Wallraff (Grüne) appelliert­e an den Integratio­nsrat, zunächst die zur Verfügung stehenden Fördergeld­er vollständi­g abzurufen. Das war in der Vergangenh­eit nicht immer passiert. Rüdiger Westerheid­e (CDU) warf die Frage auf, wozu ein Fördervere­in überhaupt gebraucht werde? „Wir sollten erstmal Aktionen planen und dann prüfen, ob diese nicht auch über andere Formen der Förderung finanzierb­ar sind“, sagte er. Auch Uwe Schunder (SPD) zeigte sich skeptisch. Die Gründung eines Fördervere­ins bedeute, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Marcus Glöder (Piraten/Die Linke) machte sich unterdesse­n Sorgen, dass die Gründung eines Fördervere­ins sogar einen unerwünsch­ten Nebeneffek­t haben könnte – nämlich die Kürzung der von der Stadt für den Integratio­nsrat zur Verfügung gestellten Mittel. „Nachher heißt es: ’Die können sich das Geld ja beim Fördervere­in holen’.“Wegen der vielen Bedenken wurde das Thema schließlic­h vertagt.

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