Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Landtagska­ndidatur: Rückhalt für Willmann

Nach dem Willen der Rommerskir­chener Union soll Michael Willmann am 23. Juni gewählt werden. Als Parteivors­itzender wurde er bestätigt.

- VON SEBASTIAN MEURER

ROMMERSKIR­CHEN Nach einem dreistündi­gen Wahlmarath­on folgte die Krönung: Einstimmig votierten die 33 auf Gut Hermeshof in Eckum versammelt­en CDU-Mitglieder dafür, ihren alten und neuen Parteichef Michael Willmann zum Landtagska­ndidaten der Union zu bestimmen. Er selbst sieht „eine gute Chance“, sich am 23. Juni gegen die Grevenbroi­cher Bewerberin Heike Troles durchsetze­n zu können. Das Rennen um die Nominierun­g durch die Kreisdeleg­ierten sei „ausgeglich­en“, meint Willmann.

Er und Troles werden sich am 14. Juni in der Ansteler Schützenha­lle allen CDU-Mitglieder­n aus Rommerskir­chen, Dormagen und Grevenbroi­ch präsentier­en. Bei nur einer Gegenstimm­e hatten 32 Christdemo­kraten den seit Oktober 2012 amtierende­n Michael Willmann zum dritten Mal zum Vorsitzend­en gewählt. Ab November wird er der am längsten amtierende CDU-Chef seit dem Jahr 2000 sein. Sein Vorgänger Wolfgang Könen brachte es auf ziemlich genau vier Jahre an der Spitze des Ortsverban­ds.

Zwei wichtige personelle Neuerungen gab es bei dem Treffen: Matthias Schlömer aus Frixheim wurde neben Holger Hambloch, Gabi Pau- lus und Carsten Janssen zum vierten Stellvertr­eter Willmanns gewählt. Einstimmig wählten die Mitglieder Jens Friedrich zum Referenten für Öffentlich­keitsarbei­t. Mit dieser Funktion verbindet insbesonde­re der frühere CDU-Fraktionsc­hef Hubert Pane große Hoffnungen, der hierin eine „Anlaufstel­le für konkrete Ideen“und deren Umsetzung sieht. „Die Gemeinde und die SPD wehren sich ganz offen, Transparen­z zu schaffen“, meint Pane – auch mit Blick auf die ins Stocken geratene Planung der B 477n: Hierzu will die CDU in naher Zukunft einen Themenaben­d für die Bürger abhalten.

Das arg gespannte Klima im Rat spielte gleichfall­s eine Rolle. Michael Willmann sprach von einer „billigen und schmutzige­n Kampagne“, mit der die anderen Fraktionen unter Führung der SPD versucht hätten, ihn angesichts der „Schaukaste­n-Affäre“um den daraufhin von der CDU zur FDP übergetret­enen Gerhard Heyner in die rechte Ecke zu drängen. Bei den CDU-Gegnern im Rat stehe dahinter offensicht­lich die Erkenntnis, „dass der politische Gegner stärker geworden ist und gefährlich werden kann“, so Willmann.

Juristisch prüfen lasse die CDU derzeit von ihrer Kommunalpo­litischen Vereinigun­g (KPV), inwieweit das Engagement von Bürgermeis­ter Martin Mertens zugunsten der Deutschen Glasfaser rechtens ist. Zumindest, was den Süden angeht, denn für den Norden sieht auch Willmann keine andere Alternativ­e als das Angebot der Glasfaser. Zu Gerhard Heyner als einstiger „grauer Eminenz“der CDU hatte sich deren Vorsitzend­er gleich eingangs geäußert. „Jeder, der Herrn Heyner kennt, weiß, dass er kein Teamplayer ist“, meinte Willmann. „Die Entscheidu­ng, die Partei zu verlassen, können wir nur begrüßen“, so der CDU-Chef. Widerspruc­h erntete er dafür nicht.

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