Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ein Naturfreund und Netzwerker für die Eifel
NEUSS (-nau) Am Ende wollte er nur noch, dass es schnell geht: Karlheinz Steinbeck – Netzwerker, CDUPolitiker und Eifelfreund – ist in der Nacht zum Montag nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Er schlief im Hospiz der Neusser Augustinerinnen ein, zu denen er, der gebürtige Ratinger, ein besonders herzliches Verhältnis pflegte. Sein Wanderjahr und das des von ihm lange geführten Eifelvereins begann jedes Jahr mit einem ökumenischen Gottesdienst im Kloster Immaculata. Diese Tradition hatte Steinbeck initiiert – und sie wird bleiben.
Steinbeck wäre im März 88 Jahre alt geworden, und er schaute in Dankbarkeit auf dieses lange und auch erfüllte Leben zurück. Das führte er zu einem guten Teil öffentlich: Als Maler- und Lackierermeis- ter mit eigenem Betrieb, als CDUMann, der ab Mai 1975 und bis zuletzt sachkundiger Bürger seiner Fraktion im Umweltausschuss war, und als Motor des Neusser Eifelvereins. Gerade von dieser Position aus stieß Steinbeck viel an.
Bei einem Urlaub am Nürburgring mit Frau und Tochter fielen Steinbeck die gut markierten Wanderwege auf. Den Verein, der viel Geld und Arbeit investierte, wollte er als Nutznießer dieses Fleißes unterstützen. Er schrieb den Eifelverein an, der ihn auf die Ortsgruppe Neuss verwies. Am 1. Januar 1968 wurde er Mitglied und schon 1969 Vorsitzender eines kleinen Häufleins von 78 Eifelfreunden. Er machte daraus in 42 Jahren als Vorsitzender die größte Ortsgruppe des Vereins mit heute gut 850 Mitgliedern.
Wachstum war aber nicht sein Ziel, sondern Verlässlichkeit. Seite an Seite mit Ehefrau Sigrid bahnte er eine Freundschaft mit den Amiens des la Nature aus der Partnerstadt Chalôns an, die über 30 Jahre hält, oder mit der Gemeinde Nettersheim, dem Ort der Erftquelle. Auch die Sommerfeste mit der MS-Gruppe Neuss rief er ins Leben, um ihnen Dauer zu geben.
Steinbecks Wirken wurde oft ausgezeichnet. Wichtig waren ihm das Bundesverdienstkreuz erster Klasse, das Verdienstabzeichen des Eifelvereins in Gold und – seit 2008 – der Ehrenvorsitz seiner Ortsgruppe.