Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

So viel Bundesliga steckt in Neuss

Heute beginnt die Rückrunde in der höchsten deutschen Fußballkla­sse. Die Gelegenhei­t, eine Startelf aus Neusser Spielern zusammenzu­stellen, die bereits Bundesliga-Luft schnuppert­en. Beim Torwart ist Flexibilit­ät gefragt.

- VON ANDREAS BUCHBAUER UND SIMON JANSSEN

NEUSS Eines hat die Stadt Neuss mit England gemeinsam: Beide haben viele gute Fußballspi­eler hervorgebr­acht, aber keinen richtig herausrage­nden Torwart. „Schu-Wi“muss es deshalb richten. Der Rufname des schlaksige­n Verteidige­rs war Fans von Borussia Mönchengla­dbach jahrelang ein Begriff, auch wenn der gebürtige Neusser nie den Sprung zum Bundesliga-Stammspiel­er geschafft hat. Aber mit 1,90 Meter Körpergröß­e war „Schu-Wi“eine Art Funkturm-Verteidige­r, und wie war das früher auf dem Bolzplatz? Ins Tor muss halt der Schlaks, der die Bälle irgendwie rausfischt. Passend zum Rückrunden-Start hat sich unsere Redaktion angeschaut, welches „Team Neuss“man in der Bundesliga aufs Feld schicken könnte. Und ja, gekickt wurde in der Bundesliga zwar in der vergangene­n Woche schon. Aber das war nur der letzte Hinrundens­pieltag. Tor Stephan Schulz-Winge, sieben Bundesliga­spiele (Gladbach) als Defensiv-Spieler, muss auf der ungewohnte­n Position ran. Einen Bundesliga­torwart aus Neuss gab es schließlic­h nie – nur einen, der auf dem Sprung war: Der 2003 verstorben­e Klaus Schonz spielte Anfang der 1960er Jahre – noch vor Einführung der Bundesliga – bei Schalke 04, kam aber nur selten zum Zug. Abwehr Markus Hausweiler (95 Bundesliga­spiele) war schon zu aktiven Zeiten ein flexibler Spieler, die Position links in der Viererkett­e dürfte kein Problem sein. Als Innenverte­idiger mischt das „Team Neuss“Beton an: Wolfgang Funkel (zwei A-Länderspie­le, Bronzemeda­illengewin­ner bei den Olympische­n Spielen 1986 in Seoul, 305 Bundesliga­spiele) und Jupp Hellingrat­h (Hannover, Düsseldorf, 229 Bundesliga­spiele) bringen ge- ballte Erfahrung mit. Rechts macht der aktuelle Bundesliga­spieler Danny da Costa (Bayer Leverkusen) die Seite dicht. Er ist der einzige aus der Abwehrreih­e, der früher nicht für den VfR Neuss kickte. Auf der Bank: Rolf Grünther (66 Bundesliga­spiele für 1860 München). Mittelfeld Peter Vogel (14 Bundesliga­spiele für den MSV Duisburg), Karl-Heinz Brücken (71 Bundesliga­spiele für Düsseldorf und Bielefeld) und Robert Begerau (zwei Bundesliga­spiele für Fortuna Düsseldorf) flankieren Friedhelm Funkel. Der Neusser „Mister Bundesliga“bringt es auf 320 Spiele und 83 Tore in der höchsten deutschen Spielklass­e. Heute ist er Cheftraine­r von Fortuna. Sturm Falsche Neun? Neuneinhal­b? Hängender Stürmer? Nix da. Vorne drin stehen zwei Brecher: Günter „Eisenschäd­el“Thiele (191 Bundes- ligaspiele, 58 Tore für Düsseldorf, Gladbach und Duisburg) und HansJörg Criens (303 Spiele, 94 Tore) für Gladbach und Nürnberg. Die beiden Stürmer sind neben den Funkel-Brüdern die einzigen, die in ihrer aktiven Zeit gemeinsam für einen Bundesliga­klub aufliefen – zwischen 1986 und 1989 standen sie beide bei Borussia Mönchengla­dbach unter Vertrag. Die Funkel-Brüder spielten in den 1980er Jahren gemeinsam für Bayer Uerdingen und gewannen mit dem Verein 1985 den DFB-Pokal. Trainer Sollte er nicht wieder wegen eines Eklats an der Seitenlini­e für mehrere Spiele gesperrt sein, sitzt Wahl-Uedesheime­r Roger Schmidt auf der Trainerban­k der Neusser Bundesliga-Elf. Schließlic­h verfügt der Coach von Bayer 04 Leverkusen sogar über Champions-League-Erfahrung. Gerade genug für die hohen Ansprüche der Neusser.

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ARCHIV-FOTOS: WOI/LB/FUPA/KPN/WESSEL/UMI Das „Team Neuss“setzt auf geballte Erfahrung – und stellt einen „Funkturm-Verteidige­r“ins Tor.

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