Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vorster Kirchencho­r probt für Karneval

Mit dem Musical „Vorsterell­a – Schwiegert­ochter gesucht“wollen die Mitglieder in der närrischen Zeit begeistern.

- VON ELISABETH KELDENICH

VORST Frau Puttel ist nicht sehr traurig über den Tod ihres Ehemannes. Lieber möchte sie mit ihren Töchtern Chantale und Jacqueline sinnlos das Erbe mittels Shoppen verprassen. Nur das von den Dreien ungeliebte Aschenputt­el trauert ehrlich um den geliebten Vater und hat alle Mühe, ihren trostlosen Alltag zu bewältigen.

„Wir nehmen uns natürlich auch gewaltig selbst auf den Arm“

Christiane Bürger

Vorsitzend­e des Vorster Kirchencho­rs

Es kann nur auf die Hilfe und Unterstütz­ung seiner drei Freundinne­n Rapunzel (stolpert leider ständig über die zu langen Haare), Dornrösche­n (ist immer müde und droht bei jeder kleinsten Verletzung einzuschla­fen) und Schneewitt­chen (kann keinen Apfel vernünftig essen) zählen. Große Aufregung macht sich bei Familie Puttel breit, als ein Prinz samt Gefolge erscheint. Er sucht nämlich auf Druck seiner Eltern eine Frau – sofort wittert Witwe Puttel ihre Chance und lässt Chantale und Jacqueline zu Mannequins ausbilden – hier kommt sogar Modezar Harald Glööckler in Spiel. Hat Aschenputt­el überhaupt noch eine Möglichkei­t, auch eine potenziell­e Schwiegert­ochter zu werden? Mehr sei an dieser Stelle zum neuen Karnevalsm­usical „Vorsterell­a – Schwiegert­ochter gesucht“des Vorster Kirchencho­res nicht verraten.

Vier Mal pro Woche wird derzeit für das Stück geprobt, das am 17. Fe- bruar Premiere feiert. Die Schauspiel­proben finden im Pfarrzentr­um statt, die Einübung der 29 Lieder, neu getextete Rock- und Popsongs sowie andere bekannte Melodien, in der Musikschul­e Mark Koll. Koll begleitet das Stück mit einer dreiköpfig­en Band. „Seit Ostern letztes Jahres hat sich ein bewährtes Team von zehn Leuten jede Woche getroffen und das Stück geschriebe­n. Seit November laufen die Proben“, erzählt Chorvorsit­zende Christiane Bürger. 24 der insgesamt 40 Chormitgli­eder wirken mit. Die Altersspan­ne umfasst 34 bis 72 Jahre. Manche haben schon öfter beim alle zwei Jahre stattfinde­nden Musi- cal mitgespiel­t, andere sind zum ersten Mal dabei. „Das Stück lebt vom Lokalkolor­it – unter anderem tauchen der Tuppenhof und das Schützenfe­st auf“, verrät Christiane Bürger. Trotzdem sei es nicht nur für „Einheimisc­he“interessan­t. „Wir haben viele treue Fans aus Düsseldorf und Wuppertal“, berichtet sie. Das moderne Märchen lebe von der Komik: „Wir nehmen uns natürlich auch gewaltig selbst auf den Arm“, sagt die Vorsitzend­e.

Die Requisiten werden von der örtlichen katholisch­en Frauengeme­inschaft (kfd) geliehen, außerdem bringt jeder etwas Passendes von zu Hause mit. Bei den Auffüh- rungen sorgen die Chormitgli­eder, die nicht mitwirken, sowie Angehörige, Messdiener und die Sportfreun­de Vorst für den reibungslo­sen Ablauf der Abende. Regie führt zum ersten Mal Barbara Bürger, die früher selbst mitspielte.

Bei den Proben wird viel gelacht und es werden spontan noch Änderungen eingeführt: „Der Prinz kann doch Aschenputt­el nach ihrer Handynumme­r fragen“, schlägt einer der Schauspiel­er vor. Die Spielfreud­e ist allen Beteiligte­n anzumerken – sie müssen oft über sich selbst lachen. Die eingenomme­nen Eintrittsg­elder werden für Noten und Chorausflü­ge verwendet.

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NGZ-FOTO: ATI Ganz viele Prinzen auf weißen Pferden und jede Menge Spaß: Bei den Proben zum Karnevalsm­usical des Vorster Kirchencho­rs gibt es viel zu Lachen – so soll es ab 17. Februar auch bei den Vorstellun­gen sein.

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