Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt lässt Obdachlose in Turnhalle schlafen

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(hpaw) Die Stadt hat 40 zusätzlich­e Schlafplät­ze für Obdachlose bereitgest­ellt. Sie kommen in einer Turnhalle in der Löbbeckest­raße (Ecke Lacomblets­traße) in Düsseltal unter. „Die Turnhalle musste wegen der anhaltende­n Kälte und der hohen Nachfrage an Übernachtu­ngsplätzen kurzfristi­g als zusätzlich­es Ausweichqu­artier in Betrieb genommen werden“, teilte ein Sprecher der Stadt mit. In der benachbart­en Schule sind bereits Flüchtling­e untergebra­cht.

Die Verwaltung reagiert damit auf die anhaltende Diskussion um Schlafplät­ze für Obdachlose. Die Hilfsorgan­isation Fiftyfifty kritisiert, der Spruch „In Düsseldorf muss niemand auf der Straße schlafen“treffe nicht zu. Zuletzt hatten drei Obdachlose ein Zelt in der Passage am Schauspiel­haus aufgeschla­gen, weil es dort nachts etwas wärmer sei. Das Ordnungsam­t habe am Mittwoch die Räumung ange- kündigt, so ein Sprecher von Fiftyfifty, weil das Bilden von Zeltlagern im Stadtgebie­t nicht erlaubt sei. Wie die Stadt jedoch gestern mitteilte, können die Zelte bis auf Weiteres bleiben. Das Schauspiel­haus habe Hausrecht. Das Ordnungsam­t habe mit der Geschäftsl­eitung gesprochen. Diese habe nichts gegen die Zelte. „Solange sich keiner beschwert, werden wir da nicht einschreit­en“, bestätigte Martina Aschmies vom Schauspiel­haus.

105 Menschen übernachte­n nach Angaben der Stadt derzeit in den zwei Notschlafs­tellen in der Harkortstr­aße und der Querstraße. Diese seien damit voll. Auch das Ausweichqu­artier in der Dorotheens­traße sei voll belegt. Daher stehe nun die Turnhalle zur Verfügung. Bisher schliefen dort lediglich zehn Personen. Die Verwaltung geht davon aus, dass die Halle wegen geringerer Nachfrage bald wieder geschlosse­n werden kann.

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