Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das Wohnen verändert sich

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Sachbuch Christoph Bartmann war fünf Jahre lang Leiter des GoetheInst­ituts in New York, und in dieser Zeit lebte er auf der Upper West Side in Manhattan in einem Appartemen­thaus. Es war eines dieser Häuser, die man aus den Filmen kennt, mit Rezeptioni­st, Portier und Hausmeiste­r und so weiter, also eine Bleibe, die seinen Bewohnern viel Arbeit abnimmt, vielleicht sogar ein bisschen das Wohnen. Bartmann hat die Lebensweis­e dort zum Anlass genommen, ein Buch zu schreiben, es heißt „Die Rückkehr der Diener“. Es handelt davon, wie sich um Besserverd­iener-Haushalte eine Branche oftmals schlecht bezahlter Dienstleis­ter entwickelt hat: Paketboten, Hundesitte­r, Haushälter­innen. Das mag in New Yorks besseren Kreisen noch weiter verbreitet sein als hierzuland­e, aber manches erreicht uns ja auch. Vielleicht sind Bartmanns scharfe Beobachtun­gen darum eine Vorhersage künftiger Wohn- und Abhängigke­itsverhält­nisse. kl möchten. „Sowas wie ganz früher, bitte“, lautete die Antwort, und so heißt denn seine neue Platte beinahe so wie die von 1975: „Return To Ommadawn“.

Man hört den zwei langen Stücken an, dass Oldfield Fan der Serie „Game Of Thrones“ist. Schon nach zwei Minuten möchte man sich Schuhe und Strümpfe ausziehen, und am liebsten würde man mit Cate Blanchett dazu tanzen, aber nur wenn sie ihr Kostüm aus „Der Herr der Ringe“trüge.

Oldfield spielt alle Instrument­e selbst, auch die schrägen: Mandoline, Tin Whistle, keltische Harfe. Er variiert das Tempo, trommelt Elfenund Feen-Wesen nach vorne, wenn sie allzu saumselig werden. Und er umschmeich­elt sie sogleich wieder und lässt Zeit zum Durchatmen. Trotz großer Nähe zu Auenlandun­d Mittelalte­rmarkt-Kitsch hat das Album doch etwas Wohltuende­s. Ein Sonntagmor­gen in der 40-Minuten-Packung. Philipp Holstein

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