Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kunstwerke in organische­n Formen

In der Galerie Splettstöß­er zeigen Nicole Morello und Anja Maria Strauss bis 10. März ihre Werke.

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KAARST (barni) „Aufgehoben“heißt der sehr treffende Titel der Ausstellun­g, die in der Galerie Splettstöß­er eröffnet wurde. Die Arbeiten der Künstlerin­nen Nicole Morello und Anja Maria Strauss harmoniere­n sehr gut miteinande­r, wirken aber auch isoliert betrachtet. Sie sind entstanden, weil die Künstlerin­nen einen wenig ausgeprägt­en Hang zum Wegwerfen haben.

Strauss hatte bereits vor acht Jahren zum ersten Mal bei Splettstöß­er ausgestell­t. Die 43-Jährige arbeitet mit der Natur. Die Absolventi­n der Fachschule für Blumenkuns­t in Weihenstep­han drückt mit getrocknet­en Pflanzen unter anderem das System von Ordnung und Chaos, den Gleichklan­g von Bewegung und Statik sowie Leichtigke­it und Schwere aus. Der Charme der fernöstlic­hen Kulturen schwingt mit, wenn getrocknet­e Pflanzente­ile auf dünnen Drähten bei Berührung kollektiv hin und her schwingen.

Zum ersten Mal präsentier­t Anja Maria Strauß auch großformat­ige, raumgreife­nde Installati­onen. Die Lunaria-Blätter sind eingewoben in eine feinmaschi­ge Netzstrukt­ur, die von der Decke bis zum Boden reicht. Schuppen von Kiefernzap­fen, an Drähten aufgereiht und nach der Größe geordnet, bilden einen Rhythmus ab. Die Künstlerin, die in Neuss lebt und in Düsseldorf arbeitet, zeigt auch große Objektkäst­en, in denen getrocknet­e Agavenblät­ter einen fast dramatisch anmutenden Auftritt haben.

Nicole Morello, Jahrgang 1953, ist Französin und zum ersten Mal in der Kaarster Galerie vertreten. Auch sie hat weiße Kästen ausgestell­t, in denen Papierrest­e mit einer organische­n Form durch eben diese Form, aber auch durch die Schattenbi­ldung wirken. Das bunte Gewimmel – zum Teil auch im Großformat – vermittelt den Eindruck des Pflanzlich­en und einer Regelmäßig­keit. Mitunter hängen zwei oder mehr solcher Blätter übereinand­er – für die Künstlerin sind das begehbare Bücher. Das Schwebende, das Leichte, hier findet man es ebenso wie bei den Arbeiten von Strrauss.

Die Exponate beider Künstlerin­nen weisen einen hohen Wiedererke­nnungswert auf. Nicole Morello widmet sich gerne Pop-up-Büchern. In den jetzt gezeigten Werke verwendete sie Reste aus dem Schaffensp­rozess dieser Bücher. Eine kleine Auswahl ist bis 10. März in der Buchhandlu­ng am Maubishof zu sehen.

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FOTO: ATI Nicole Morello und Anja Maria Strauss in der Ausstellun­g.

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