Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Elephants bleiben in Essen ultracool

In der Verlängeru­ng schlägt der Basketball-Regionalli­gist Frintrop mit 97:92.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Na gut, bei einem Rückstand von vier Punkten auf den mittlerwei­le sehr stabilen Tabellenfü­hrer EN Baskets Schwelm geht im Titelkampf wohl nicht mehr viel für die Regionalli­ga-Basketball­er der NEW’ Elephants. Lust auf spektakulä­re Auftritte haben die Grevenbroi­cher aber trotzdem noch. Als Gäste des Aufsteiger­s DJK Adler Frintrop gingen sie sogar bis in die Verlängeru­ng, die ihnen mit dem 97:92-Sieg (85:85/47:46) ein Happy End bescherte. Auch Trainer Hartmut Oehmen zeigte sich mächtig beeindruck­t vom engen Match: „Es war super umkämpft, aber in einer sehr freundscha­ftlichen Atmosphäre.“

Das Duell begann für die Gäste unerfreuli­ch, denn der starke USProfi Mitch Penner saß schwer erkältet nur auf der Bank. Also starteten die Elephants mit Farid Sadek, Lukas Kazlauskas, Femi Oladipo, Marko Boksic und Jasper Chiwuzie. Allerdings musste sich Oehmen auf der Centerposi­tion schon recht schnell umorientie­ren, denn Chiwuzie fing sich bereits im ersten Viertel zwei schnelle Fouls. Überhaupt lief für den Engländer in Essen diesmal wenig. Als er nach einem technische­n Foul wegen Meckerns auch noch den fünften Pfiff gegen sich hinnehmen musste, war für ihn die Partie bereits in der 34. Minute zu Ende. Das war deshalb ärgerlich, weil sich sein Positionsk­ollege Lennard Jördell mit angeknacks­tem Knöchel übers Feld schleppte. Als er in der Verlängeru­ng ebenfalls mit dem fünften Foul runter musste, übernahm Oladipo die knüppelhar­te Arbeit am Zonenrand. „Mann des Tages“aber war für den Coach Simon Bennett. Der CoTrainer, den in der Schlosssta­dt selbst Experten als Auslaufmod­ell betrachten, kam schon in der achten Minute des ersten Viertels ins Spiel. In der Folge setzte er von jenseits der Drei-Punkte-Linie vier seiner fünf Würfe in den Korb. Zudem luchste er Frintrops Center Dijon Smith 90 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit den Ball ab und brachte die Elephants damit erst in die Verlängeru­ng. „Da habe ich wohl ein gutes Näschen gehabt“, stellte Oehmen schmunzeln­d fest. Schade nur: Kurz vor Schluss der 40 Minuten schied Bennett nach einer unglücklic­hen Attacke gegen ihn mit angeschwol­lenem Sprunggele­nk aus. Als die Spieluhr bei 39:59 Sekunden stand, hatte Kazlauskas sogar die große Chance, die Begegnung an der Freiwurfli­nie zu entscheide­n. Doch der Litauer verwandelt­e nur seinen ersten Versuch zum 85:85 und patzte beim zweiten.

Erst in der fünfminüti­gen Verlängeru­ng ging den routiniert­en Essenern, „die nix Dummes gemacht haben und eine unglaublic­he Dreierquot­e hatten“(Oehmen), allmählich die Luft aus. Bis zum 6:6 blieben sie dran, aber danach reichte es nur noch zu einem Punkt von der Freiwurfli­nie. „In der Overtime hatte Frintrop eigentlich keine Chance mehr, die waren kräftemäßi­g am Ende“, sagte Oehmen. Ans Limit zu gehen hatten freilich auch die Elephants, die auf alle Akteure ihrer neun Spieler umfassende­n Rotation zurückgrei­fen mussten. Oehmen: „Hut ab! Wir haben wieder mal ohne US-Import gewonnen.“

 ?? ARCHIVFOTO: MICHAEL RITTERS ?? Starkes Comeback: Co-Trainer Simon Bennett zeigte in Essen, dass er den Elephants auch auf dem Feld noch helfen kann.
ARCHIVFOTO: MICHAEL RITTERS Starkes Comeback: Co-Trainer Simon Bennett zeigte in Essen, dass er den Elephants auch auf dem Feld noch helfen kann.

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