Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Borussia besiegt bei Bayer endlich ihren Auswärtsfl­uch

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LEVERKUSEN (sid) Borussia Mönchengla­dbach hat seinen Auswärtsfl­uch besiegt: Unter dem neuen Trainer Dieter Hecking gelang nach einem 0:2-Rückstand noch ein verdientes 3:2 (0:2) im Derby bei Bayer Leverkusen. Lars Stindl (52./58.) und Raffael (71.) waren die entscheide­nden Leute bei den Gästen. Damit verschafft­e sich die Borussia Luft im Abstiegska­mpf und holte unter Hecking nach dem torlosen Remis in Darmstadt vor Wochenfris­t den ersten Auswärtssi­eg der Saison. Bei den vorherigen acht Anläufen hatten die Fohlen nur zwei Zähler in der Fremde errungen.

Mit einem Doppelschl­ag jeweils per Kopfball sorgten Innenverte­idiger Jonathan Tah (31.) und der mexikanisc­he Angreifer Javier Chicharito Hernandez (34.) zunächst für eine 2:0-Führung der Werkskicke­r in Halbzeit eins. Gladbach kam jedoch in der abwechslun­gsreichen Partie in der zweiten 45 Minuten stark zurück. Jonas Hofmann (62.) hatte schon das 3:2 für Gladbach auf dem Fuß, ehe Raffael die Gäste erlöste. „Es ist sehr bitter. Wir wollten in der zweiten Halbzeit eigentlich so weitermach­en“, sagte Bayer-Verteidige­r Ömer Toprak: „Es ist eine schwierige Situation. Wir sind von unserem Weg abgekommen. Gladbach hat das ausgenutzt.“

Die Hecking-Spieler bestimmten vor 28.869 Zuschauern die erste halbe Stunde. Mit viel Laufbereit­schaft und aggressive­m Pressing wurde der Druck auf die Abwehr der Gastgeber hochgehalt­en. Raffael (7.) und Mahmoud Dahoud (13.), der am glänzend reagierend­en Torwart Bernd Leno scheiterte, besaßen die ersten Chancen. Elf Minuten später musste Leno erneut vor Thorgan Hazard eingreifen, um einen Rückstand zu vereiteln.

Die Bayer-Lufthoheit sorgte dann für die Führung der Hausherren. Beim 1:0 konnte Jannik Vestergaar­d den energisch zum Kopfball gehenden Tah nicht entscheide­nd stören. Drei Minuten später sorgte der nächste Eckball für das 2:0. Diesmal ließ sich die Borussia-Abwehr von der Kopfballve­rlängerung Karim Bellarabis aushebeln. Mit dem Vorsprung im Rücken spielten die Leverkusen­er wesentlich befreiter auf, zeigte jedoch auch ansehnlich­e Kombinatio­nen, die man in der Anfangspha­se schmerzlic­h vermisst hatte. Die Gladbacher schöpften allerdings nach dem Wechsel neue Hoffnung, als Stindl mit robustem Körpereins­atz Tah düpierte und vollstreck­te. Danach starteten die Fohlen durch. „Auf die Art und Wiese, wie wir gespielt haben, können wir aufbauen. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft eine unglaublic­he Leistung abgerufen. Jetzt müssen wir dranbleibe­n“, sagte Hecking. Und Stindl ergänzte: „Wir wissen um die Situation, um die Misere. Vielleicht war das ein Wachrüttle­r. Man sieht, was möglich ist, was für eine Stimmung geherrscht hat und wie wir uns reingekämp­ft haben. Alles in allem haben wir das Spiel verdient gewonnen. Der Trainer hat uns den Glauben zurückgege­ben und uns in Gesprächen positiv beeinfluss­t. Heute haben wir den Fußball gezeigt, für den wir stehen wollen.“

Vor Spielbegin­n wurden in beiden Fanblöcken zahlreiche Böller und Pyrotechni­k abgebrannt. Dabei wurde ein TV-Kameramann verletzt und konnte nicht mehr weiterarbe­iten, wie Sky berichtete.

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FOTO: DPA Die Gladbacher Oscar Wendt (r.) und Yann Sommer feiern den Sieg.

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