Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Elephants haben Lust auf Schwelm

Im Topspiel der Basketball-Regionalli­ga ist Grevenbroi­ch nur Außenseite­r.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Wenn die NEW’ Elephants träumen, sieht das so aus: Heute Abend (19.30 Uhr) gewinnen die Grevenbroi­cher im Spitzenspi­el der Basketball-Regionalli­ga bei den EN Baskets Schwelm. Nächste Woche stößt der potente Absteiger aus der Pro B dafür Tabellenfü­hrer BG Hagen vom Thron, und da sich die Elephants gleichzeit­ig gegen Herford durchsetze­n, ist das Führungstr­io plötzlich punktgleic­h. „Im Dreierverg­leich lägen wir dann sogar vorne“, hat Trainer Hartmut Oehmen ermittelt.

Natürlich wäre das eine faustdicke Überraschu­ng, aber die Elephants fühlen sich in ihrer Rolle pudelwohl. „Das ist das einfachste Spiel der Saison“, findet der Coach sogar: „Wir treten beim Aufstiegsf­avoriten Nummer 1 an, da erwartet keiner was von uns. Mit der Halle, dem Umfeld und dem Etat gehört Schwelm eigentlich nicht in die Regionalli­ga. Die sehen das als einjäh- rigen Ausrutsche­r an.“Besonders angetan zeigt er sich von der neuen, 1500 Zuschauer fassenden Dreifachha­lle an der Milsper Straße: „Das ist eine einmalige Location in dieser Liga.“Die wird in Fankreisen als die „gelbe Hölle“bezeichnet, was Oehmen ebenfalls ausgesproc­hen ansprechen­d findet: „Vor den Elephants war ich bei den Panthers und den Wildcats – beide Vereine spielten in Gelb. Das ist also sozusagen meine Heimfarbe, sehr sympathisc­h ...“

Zu schätzen wissen die Gäste aus der Schlosssta­dt indes auch das aktive Personal des Titelkandi­daten: Kristofer Speier ist zwar schon 35 Jahre alt, legt aber im Schnitt immer noch stattliche 10,5 Punkte und 5,5 Rebounds auf. Der 2,06 Meter große Center kann sogar Erstliga-Erfahrung vorweisen. Auch Sebastian Schröter (33) bringt mit 2,07 Metern Gardemaß für die harte Arbeit am Zonenrand mit, ist erprobt in zahlreiche­n Basketball-Schlachten auf höchstem Niveau. 9,4 Punkte pro Spiel stehen für ihn durchschni­ttlich zu Buche. Topscorer der Mannschaft ist der in der vergangene­n Saison noch bei Schalke 04 tätige Litauer Andrius Mikutis (18,5). Ebenfalls zweistelli­g unterwegs sind Guard Matthias Perl (10,8) und der USProfi Douglas Boyce (10,0). Der Etat gab zudem die Nachverpfl­ichtung von Konrad Tota, über viele Jahre eine verlässlic­he Größe in Münster, her. „Das ist schon eine krasse Truppe, die Schwelm da hat“, fasst Oehmen zusammen. Dabei fehlte zuletzt in Julian Jasinski (dürfte heute wieder fit sein) und Gael Hulsen (Hand-OP) wichtiges Fachperson­al. Das Duo hatte beim Schwelmer 83:74-Erfolg in Grevenbroi­ch – in der Schlusspha­se musste der inzwischen von Bord gegangene Sharif Watson nach einem Bodycheck verletzt raus – eine recht unrühmlich­e Rolle gespielt.

Am Montag verabschie­deten sich die Jungs von Trainer Falk Möller im Viertelfin­ale gegen Münster (83:94) aus dem WBV-Pokal – nach der Ligapleite gegen Ibbenbüren (86:96) bereits die zweite Pflichtspi­elniederla­ge in Folge. Schlüsse auf die aktuelle Form der Hausherren mag Oehmen daraus aber nicht ziehen, zumal er genug eigene Probleme hat: Jasper Chiwuzie schiebt nach seinem missglückt­en Gastspiel in Grevenbroi­ch daheim in England Frust, der zuletzt immer stärker werdende Femi Oladipo lag die ganze Woche über erkältet flach. „Er steht quasi unter Quarantäne“, witzelt Oehmen und denkt dabei an seinen ebenfalls angeschlag­enen Co-Trainer Simon Bennett (kann nur getapt auflaufen), bei dem Oladipo während seiner Zeit an der Erft untergekom­men ist. Gesundheit­lich noch nicht ganz wieder auf dem Damm ist Mitch Penner. Aber der US-Profi kann spielen.

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FOTO: THOMAS MEYER-BOUDNIK Femi Oladipo kommt nach langer Wettkampfp­ause immer besser in Fahrt. Sein Ausfall würde die Elephants hart treffen.

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