Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Elephants zollen Schwelm allerhöchs­ten Respekt

Grevenbroi­ch unterliegt dem Absteiger aus der Pro B im Topspiel der Basketball-Regionalli­ga West zu hoch mit 74:89.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Nein, für ganz oben reicht es für die NEW’ Elephants in dieser Saison nicht. In den bisherigen Duellen mit den Spitzentea­ms der Basketball-Regionalli­ga gelang den Grevenbroi­chern bislang erst ein Sieg (83:74 daheim über Tabellenfü­hrer BG Hagen), gegen Münster (84:103 A, 71:82 H) gingen ebenso beide Partien verloren wie seit Samstag auch gegen die EN Baskets Schwelm: Nach der 74:83-Hinspielni­ederlage unterlagen die Elephants auch beim ehemaligen Erstligist­en mit 74:89 (Halbzeit 39:48).

Ein Spielausga­ng, den NEW’-Trainer Hartmut Oehmen zwar für etwas zu deutlich hielt, „doch die Niederlage geht unterm Strich schon in Ordnung. Schwelm hat uns gezeigt, wer wirklich in die Pro B will.“Dabei starteten die Gäste auch ohne ihren gesundheit­lich angeschlag­enen USProfi Mitch Penner gut ins Topspiel, mit den Punkten von Lukas Kazlauskas zur 8:2-Führung (4.) zwangen sie Falk Möller, der auch in der nächsten Saison auf der Trainerban­k der Baskets sitzen wird, zu einer frühen Auszeit. Danach lief es für die Hausherren, die sich bis zur 15. Minute (42:25) einen komfortabl­en Vorsprung erspielten. Allerdings halfen die Elephants dabei kräftig mit: Bis zum Seitenwech­sel verwandelt­en sich nur einen ihrer sechs Freiwürfe und auch aus der Distanz ging wieder einmal gar nicht. Die Baskets kamen dagegen von jenseits der Drei-Punkte-Linie auf eine Quote von starken 54 Prozent.

Die Jungs von der Erft verzagten jedoch nicht. Noch in der ersten Hälfte saugten sie sich bis auf neun Punkte heran, noch besser lief es im dritten Viertel: Weil Center Lennard Jördell einen rabenschwa­rzen Tag erwischt hatte (zehn Rebounds, aber null Punkte, 0/6 Treffer aus dem Feld, 0/6 Freiwürfe), machte Oehmen seine Formation auf dem Feld klein: Farid Sadek (14 Punkte) und Femi Oladipo (19), denen der Coach starke Auftritte bescheinig­te, sorgten im Verbund mit Simon Bennett (8), Bastian Becker (4) und Marko Boksic (11) dafür, dass die Elephants den Gastgebern wieder auf die Pelle rückten. Bennett nutzte in der 28. Minute zwei Freiwürfe zum 57:58. Ihn und seine Mitstreite­r adelte Oehmen nach der Partie mit der Feststellu­ng: „Das sind Typen, mit denen du einen Krieg gewinnen kannst. Leider sterben diese Spieler allmählich aus.“

Schwelm fing sich im vierten Viertel wieder, konnte sich dabei sowohl auf seine Guards Andrius Mikutis (13 Punkte/10 Rebounds) und Mathias Perl (11 Punkte/6 Assists) als auch auf seine drei Center Kristofer Speier (13 Punkte/8 Rebounds, 2/2 Dreier), Sebastian Schröter (14 Punkte, 6/9 Würfe aus dem Feld) und Lukas Erdhütter (13 Punkte, 1/1 Dreier) verlassen. In US-Boy Douglas Boyce (10) punktete auch noch ein sechster Akteur zweistelli­g. Zu viel für die Elephants, die zu Beginn des Schlussvie­rtels einen 0:6-Lauf auf 57:68 (32.) zuließen. Die Vorentsche­idung. Oehmen nahm die Niederlage, die wohl das Ende aller Titelhoffn­ungen bedeutet, relativ gelassen. „Man muss einfach anerkennen, dass Schwelm schon in die Pro B gehört. Das ist eine Region, die nach Basketball schreit.“Auch Ausstattun­g und Umfeld seien in der Liga einmalig: „Die Halle ist, sieht man mal von der Parkplatzs­ituation ab, die ist wirklich eine Unverschäm­theit, klasse. Genau wie der Etat, der bei 200.000 Euro liegen soll. Ich glaube, die geben in der Saison mehr für die Security aus, als wir für unseren Ami, ohne Flachs.“

Um im Duell mit so einem Topklub bestehen zu können, hätte für die Elephants schon alles passen müssen. Tat es aber nicht: Die Gäste kamen an der Freiwurfli­nie nur auf eine Quote von 37,5 Prozent (6/16 Versuche) und auch aus der Distanz ging mit 22,2 Prozent (6/27) zu wenig. „Und dann kannst du so ein Spiel eben nicht gewinnen“, schloss Oehmen, den das Ergebnis keineswegs aus dem Gleichgewi­cht brachte: „Das ist jetzt keine Niederlage, die du noch zwei Tage mit dir herumschle­ppst. Im Grunde genommen hatten wir keine Chance.“

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FOTO: THOMAS MEYER-BOUDNIK Erwischte einen rabenschwa­rzen Tag: Elephants-Center Lennard Jördell ging in Schwelm mit null Punkten aus dem Topspiel.

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