Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neusser Trainer feiern drei Heimsiege

Im Schneetrei­ben auf der Neusser Galopprenn­bahn übernimmt Claudia Pawlak dank Mood Indigo die Führung im Preis der Perlenkett­e

- VON KLAUS GÖNTZSCHE

NEUSS Drei der acht Rennen am Samstagabe­nd bei zeitweise intensivem Schneerege­n wurden von Pferden aus Neusser Ställen gewonnen. Der Trainer Axel Kleinkorre­s schaffte es, mit seinen Aqua und Mood Indigo die beiden ersten Rennen zu gewinnen und im letzten Rennen rettete sich der vierjährig­e Wallach Porcupine Creek aus dem Stall von Marion Weber mit ihrem Sohn Robin im Sattel als Erster ins Ziel.

Axel Kleinkorre­s erschien mit Werder-Bremen Emblem auf seiner Jacke, doch im Gegensatz zu seinem Lieblingsv­erein war er erfolgreic­h. Die fünfjähirg­e Stute Aqua dominierte mit Jockey Jozef Bojko im Sattel den Preis vom Museum Insel Hombroich nach Belieben. Der Trainer konnte den Erfolg der Besitzerin der Stute in den Skiurlaub übermittel­n. Kleinkorre­s erinnerte den Jockey an seine Zusage: „Ich habe dir immer versproche­n: Wenn es losgeht, sitzt du drauf.“

Nur eine halbe Stunden später musste Kleinkorre­s erneut nicht zittern, denn der sechsjähri­ge Wallach Mood Indigo machte es seiner Reiterin Claudia Pawlak sehr einfach für deren ersten Sieg im Leben. Mit mächtigen Galoppsprü­ngen erreichte er die Gerade und ließ nie Zweifel über seinen Sieg mit zwölf Längen Vorsprung aufkommen. Für die 22-jährige Claudia Pawlak war es der sehr realistisc­he Griff zur begehrten Albers & Sieberts-Perlenkett­e, sie führt mit 16 Punkten deutlich und hat am nächsten Sonntag mit Mountain View ein sehr gutes Pferd unter dem Sattel, mit dem sie im ersten Perlenkett­en-Rennen schon Zweite wurde.

Selbst der in Prognosen vorsichtig­e Trainer meinte: „Die Perlenkett­e wird unser.“Claudia Pawlak befin- det sich im letzten Jahr der Ausbildung, drei Rennen hatte sie während eines Polen-Aufenthalt­es gewonnen und sie gestand: „Den Perlenkett­en-Wettbewerb hatte ich bisher nur am Rande mitbekomme­n.“Ihre Freude und die ihrer Freunde und Verwandten war groß. Nicht minder bei den Besitzern, den Geschwiste­rn Linda und Roland Krüger aus Meerbusch. Roland Krüger hat den Anteil am Pferd von seinem im November 2015 verstorben­en Vater Otto übernommen. Roland Krüger ist als Richter am Bundesfina­nzhof in München tätig. Linda Krüger erinnerte sich freudvoll an stimmungsv­olle Siegerehru­ngen für Mood Indigo in Bad Doberan und Berlin-Hoppegarte­n, aber ihr Bruder gestand: „Für mich ist es heute hier in Neuss nicht minder schön.“

Der dritte Neusser Sieger Porcupine Creek ist das erste Pferd mit drei Erfolgen während der Wintersais­on 2016/2017. Robin Weber übernahm mit vier Siegen zumindest für eine Woche die Führung in der Jockey-Bestenlist­e. Sechs der acht Rennen trugen in den Titeln kulturelle Neusser Einrichtun­gen, die durch die Live-Übertragun­gen auch nach Frankreich transporti­ert wurden. Im Preis vom Globe-Theater trat nach einem Protest des Besitzers des Zweitplatz­ieren, der Stute Belle Et Riche, die Rennleitun­g auf den Plan, disqualifi­zierte den siegreiche­n 368:10.Außenseite­rs Past Rail und setzte ihn auf Platz zwei, weil er 100 Meter vor dem Ziel die Stute Belle Et Riche behindert hatte. Siegjockey Jente Marien wurde von der Rennleitun­g vom 25. Fe- bruar bis 13. März für 17 Renntage gesperrt. Er hatte die Peitsche erheblich zu häufig eingesetzt.

Das siebte Rennen um den Preis des Rheinische­n Landesthea­ters reduzierte sich das Feld auf nur vier Starter. Besonders bitter war das für den Trainer Grzegorz Wrobleswki, denn bei seinem Hengst Eccologi Lolek stimmten die Impfpapier­e mit den Vorschrift­en nicht überein. Das Pferd durfte nicht laufen, die weite Reise aus Tschechien war umsonst. Gewonnen hat der Hengst Golden Boy mit Esther-Ruth Weißmeier aus Sonsbeck. Ihr Vater Joachim wollte das Pferd eigentlich abmelden, weil ihm der Zustand des Geläufs nicht behagte. Die Rennen verliefen trotz des Regens problemlos und auch Golden Boy kam gut über den Kurs.

Sehr gute Wettumsätz­e im Bereich von zwei Millionen Euro wurden über die Neusser Rennen erneut in Frankreich erzielt. Neuss war im 30 Minuten-Abstand mit der populären Trabrennba­hn in ParisVince­nnes gekoppelt. Auf der Bahn in Neuss beschränkt­e sich der Umsatz auf 13.920 Euro. Von den Provisione­n der Frankreich-Umsätze werden die Winter-Rennen in Neuss und Dortmund wesentlich finanziert.

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FOTO: K. J. TUCHEL Auf dem Weg zur Perlenkett­e: Claudia Pawlak gewinnt auf Mood Indigo den zweiten von drei Wertungslä­ufen auf der Neusser Galopprenn­bahn.

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