Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SV Hemmerden spaziert zum Hallentite­l

Gegen die Fußballeri­nnen des Topfavorit­en ist bei der Kreishalle­nmeistersc­haft kein Kraut gewachsen. Im Endspiel ist Weißenberg beim 3:7 chancenlos, Trainer Peter Compes sieht eine „von der ersten Minute an beherrsche­nde“Leistung.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

GUSTORF So dominant hat man den SV Hemmerden bei der Kreishalle­nmeistersc­haft schon lange nicht mehr gesehen. Bei der erstmals mit einem Futsalball ausgetrage­nen Endrunde gab es zu keinem Zeitpunkt Zweifel an der Überlegenh­eit des Landesliga-Tabellenfü­hrers. Der sicherte sich mit einem ungefährde­ten 7:3-Finalsieg gegen die SVG Weißenberg den vierten Titel in den vergangene­n fünf Jahren.

„Man muss schon sagen, dass wir das Turnier von der ersten Minute an beherrscht haben“, fand Trainer Peter Compes, der an der Leistung seines Teams nicht das geringste auszusetze­n hatte: „Wir haben spielerisc­h genau das umgesetzt, was wir uns vorgenomme­n hatten.“Sein Plan sah in erster Linie vor, den Ball um die alles überragend­en Spielmache­rin Leonie Zellmann laufen zu lassen. Die Ex-Zweitligas­pielerin war von ihren teils völlig überforder­ten Gegnerinne­n nicht in den Griff zu bekommen und traf gemeinsam mit ihrer kongeniale­n Partnerin Jessica Froitzheim nach Belieben. „Wir haben schon früher bei den Jungs zusammen gespielt, die Abstimmung passt bei uns also“, verriet Froitzheim, die mit zwölf Toren zur treffsiche­rsten Spielerin avancierte, jedoch zu Recht anmerkte: „Die meisten Tore habe ich Leonies super Vorlagen zu verdanken.“Allein drei Tore machte sie im Endspiel, das spätestens nach ihrem Treffer zum 3:1 in der siebten Minute entschiede­n war.

Auch wenn Weißenberg durch zwei späte Treffer noch Ergebnisko­smetik betrieb, sah Coach Guido Brenner ein, dass mehr als Rang zwei für seine SVG schlicht nicht möglich war: „Wir haben ein gutes Turnier gespielt und auch alle Aufgaben inklusive Halbfinale souverän gelöst. Wir wussten aber schon vor dem Finale, dass das extrem schwer werden würde. Da war einfach nichts zu machen, auch wenn wir meiner Meinung nach beim Stand von 1:2 am Ausgleich dran waren.“So konnte er sich immerhin an der funktionie­renden Offensive erfreuen: „Wir haben gegen Hemmerden drei Tore gemacht, das ist doch auch schon etwas.“

Gegen den Bezirkslig­isten SG Kaarst hatte Weißenberg im Halbfi- nale zuvor beim 4:0-Erfolg kurzen Prozess gemacht, ebenso wenig Probleme hatte Hemmerden mit dem PSV Neuss, den er mit 5:2 abfertigte. Da störten Trainer Compes auch die beiden späten Gegentore nicht: „Ich habe den Mädels gesagt, dass sie bei einer hohen Führung ruhig einen Gang ’runter schalten sollen.“Dass der PSV sich überhaupt ins Halbfinale spielte, brachte dem Kreisligis­ten, der sich am Vortag noch mühevoll qualifizie­ren musste, Respekt ein. Vor allem die junge Torjägerin Kim Amfaldern wusste auf sich aufmerksam zu machen. Letztlich sprang der vierte Platz nach einer 1:2-Pleite gegen ebenfalls starke Kaarster im kleinen Finale heraus. „Vor denen kann man nur den Hut ziehen. Trotz schwerer Beine haben die einen super Ball gespielt“, fand Richard Dolan. Der neue Trainer des SV Rosellen hatte sich seinen Einstand sicher anders vorgestell­t. Der Landesligi­st und Titelverte­idiger musste nach einer 1:5-Klatsche im ersten Gruppenspi­el gegen Weißenberg und dem 1:1 gegen den PSV schon nach der Gruppenpha­se die Segel streichen. „Wir sind einfach zu spät aufgewacht. Damit können wir natürlich nicht zufrieden sein, ein Beinbruch ist das aber nicht“, meinte Dolan.

Mit dem neuen Spielgerät zeigten sich die Beteiligte­n allesamt zufrieden. Mehr Passspiel, Technik und Zweikampf, dafür weniger Gebolze, lautete der Tenor. Dolan war zufrieden: „Der Futsalball hilft den technisch besseren Spielerinn­en weiter. Der Nachteil ist aber, dass sich die Spreu vom Weizen trennt. Das hat man, denke ich, auf dem Platz auch gesehen.“So war die kleinere und sprungredu­zierte Kugel sicherlich auch für die Hemmerdene­r Dominanz verantwort­lich. Lange Befreiungs­schläge waren schließlic­h nicht mehr möglich. Der Fußballkre­isvorsitze­nde Dirk Gärtner zog ein positives Fazit: „Ehrlich gesagt war ich vorher etwas skeptisch, ob das mit dem Ball Sinn macht. Es hat aber besser funktionie­rt als erwartet, die Rückmeldun­gen waren gut.“

 ?? NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS ?? Verdiente Sieger: Die Frauen des SV Hemmerden feierten ihren vierten Hallentite­l in den vergangene­n fünf Jahren. Wirklich eng wurde es im Endspiel beim 7:3-Erfolg gegen die SVG Weißenberg zu keinem Zeitpunkt.
NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS Verdiente Sieger: Die Frauen des SV Hemmerden feierten ihren vierten Hallentite­l in den vergangene­n fünf Jahren. Wirklich eng wurde es im Endspiel beim 7:3-Erfolg gegen die SVG Weißenberg zu keinem Zeitpunkt.

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