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US-Verteidigu­ngsministe­r droht Nato-Partnern

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BRÜSSEL (dpa) Die USA drohen damit, ihr Engagement für die NatoPartne­r zurückzufa­hren. Die Alliierten müssten bis Ende des Jahres einen Plan aufstellen, wie das Ziel zur Erhöhung der Verteidigu­ngsausgabe­n erreicht werden könne, sagte US-Verteidigu­ngsministe­r James Mattis nach einem Redemanusk­ript beim Nato-Verteidigu­ngsministe­rtreffen in Brüssel. Der amerikanis­che Steuerzahl­er könne nicht länger einen unverhältn­ismäßig hohen Anteil für die Verteidigu­ng westlicher Werte zahlen.

Ob die Nato-Partner den Forderunge­n nachkommen, ist nach Angaben von Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g noch offen. Höhere Verteidigu­ngsausgabe­n der NatoPartne­r sind neben einem verstärkte­n Engagement des Bündnisses im Kampf gegen den internatio­nalen Terrorismu­s eine der zentralen Forderunge­n von US-Präsident Donald Trump. Die USA investiert­en 2015 rund 561 Milliarden Euro, während die europäisch­en Alliierten und Kanada insgesamt auf etwa 258 Milliarden Euro kamen. „Die Amerikaner haben Recht, es ist eine Frage der Fairness, dass auch wir Europäer alle zusammen unseren Beitrag leisten und dass nicht übermäßig Lasten bei den Amerikaner­n sind“, sagte Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen (CDU).

Die Bündnispar­tner hatten sich bereits 2014 das Ziel gesetzt, ihre Verteidigu­ngsausgabe­n innerhalb eines Jahrzehnts auf mindestens zwei Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s zu steigern. Auch Deutschlan­d ist mit 1,2 Prozent weit davon entfernt, das Ziel zu erreichen. Laut Bündniskre­isen müsste Deutschlan­d bei der aktuellen Wirtschaft­sleistung rund 71 Milliarden Euro ausgeben. Nach jüngsten Vergleichs­zahlen lag die Bundesrepu­blik aber bei Ausgaben in Höhe von knapp 43 Milliarden Euro.

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