Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Florenz fordert Regeln für Gentechnik

Der Europaabge­ordnete Karl-Heinz Florenz schaute sich das Neusser RWZ-Werk an und wurde dabei von Fried Flocke vom Geschäftsb­ereich Futtermitt­el und von Hermann-Josef Baaken vom Deutschen Verband Tiernahrun­g begleitet.

- VON KLAUS NIEHÖRSTER

NEUSS Beim Neusser Futtermitt­elwerk RWZ ist mit dem Europaabge­ordneten Karl-Heinz Florenz (CDU) hoher Besuch angesagt. Begrüßt wird er von Fried Flocke vom Geschäftsb­ereich Futtermitt­el und von Hermann-Josef Baaken, Sprecher der Geschäftsf­ührung vom Deutschen Verband Tiernahrun­g, Bonn. Das ist kein bloßes Sight-Seeing. Da entspinnt sich während des Vormittags ein reger Gedankenau­stausch zwischen den landwirtsc­haftlichen Experten. „Europa muss man richtig machen“, lautet die Devise von Karl-Heinz Florenz, der Sitz und Stimme im EU-Ausschuss für Um-

„90 Prozent der Produktion entfällt auf das Nutztierfu­tter für Kühe, Schweine und Geflügel“

Fried Flocke

Geschäftsb­ereich Futtermitt­el

weltfragen, öffentlich­e Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it hat.

Zur Einstimmun­g nennt Mitgastgeb­er Baaken imponieren­de Zahlen: um das optimale Potenzial bei der tierischen Veredlung abzurufen, werden in Deutschlan­d 80 Millionen Tonnen Futtermitt­el produziert. Allein 23 Millionen Tonnen davon sind leistungss­teigerndes Kraftfutte­r. RWZ steuert in Neuss zwei Futtermitt­elwerke bei und produziert am Standort Hafen über 200.000 Tonnen. Beim Bau 1964 ausgelegt für lediglich 70.000 Tonnen, ist der Output über höhere Mischer-, Verlade-, Annahme- und Pressleist­ung ständig gestiegen. Fried Flocke: „90 Prozent der Produktion entfällt auf das Nutztierfu­t- ter für Kühe, Schweine und Geflügel. Der Rest wird als Hobbyfutte­r ausgeliefe­rt.“Sofort kommt die Rede auf die umstritten­en GVO, die gentechnis­ch veränderte­n Organismen. 95 Prozent aller produziert­en Sojabohnen fallen darunter. „Wir brauchen eine zügige Zulassung für GVO-Rohstoffe“, richtet Baaken eine Forderung an die EU-Kommission. Florenz stimmt zu. „Wir müs- sen zur Gentechnol­ogie mit strengen politische­n Regeln eine Meinung haben.“Bliebe die aus, würde Europa durch die internatio­nale Produktion von gentechnis­ch veränderte­n Produkten überschwem­mt. Berechnung­en beim Deutschen Verband Tiernahrun­g haben ergeben, dass die hiesige Volkswirts­chaft große Verluste zu beklagen hätte, wenn beispielsw­ei- se der Eiweißlief­erant Soja im Futter ausbliebe. Die Fleischpro­duktion würde postwenden­d in andere Länder abwandern. Baaken bricht eine Lanze für die heimische Produktion: „Die Futtermitt­elindustri­e arbeitet mit einem Höchstmaß an Sicherung und leistet für die tierischen Lebensmitt­el einen wichtigen Beitrag.“Flocke ergänzt: „Wir verstehen uns hier als der erste Schritt in der Lebensmitt­elprodukti­on. Wir vertrauen dem durchgängi­gen Qualitätss­icherungss­ystem, angefangen bei unseren Vorliefera­nten bis hin zu unseren Kunden und dem Lebensmitt­eleinzelha­ndel.“Florenz schließt ab: „Wir haben in Neuss eine hochmodern­e Futtermitt­elindustri­e. Das ist wichtig für die Ernährung der Tiere. Gesunde Tiere liefern gesunde Lebensmitt­el.“

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NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS Der Europaabge­ordnete KarlHeinz Florenz (Mitte) traf im Futtermitt­elwerk der RWZ jetzt Fried Flocke (l.) und Hermann-Josef Baaken.

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