Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Unbekannte zerstören Jägerhochstand
ROMMERSKIRCHEN (bero) Bernd Klug ist sauer. Unbekannte haben zwischen Mittwochnachmittag und Donnerstagmorgen seinen mobilen Hochsitz regelrecht zertrümmert. Über das Feld an der Landstraße 280 zwischen Knechtsteden und Anstel ragt nur noch ein Gerippe dessen, was dem Hobbyjäger bisher als Unterschlupf für die Jagd auf Wildschweine diente.
Seit sechs Jahren hat der Delhovener das Eigenjagdrevier Siepen gepachtet, zu dem auch das Feld zwischen dem Knechtstedener Wald und Anstel gehört. Dort hatte er auch seine fahrbare Kanzel aufgestellt, eine Eigenkonstruktion, die er vor Jahren von einem Jägerkollegen übernehmen konnte.
Am Donnerstagnachmittag gegen 16 Uhr hatte ihn eine Mitjägerin angerufen. „Sie fragte mich, ob ich schon gesehen hätte, was mit meiner Kanzel passiert sei“, berichtet Klug. Sofort fuhr er zum Ort des Geschehens und blickte auf die Bescherung: Die Holzkonstruktion war zerstört, der oder die Täter hatten die Wände herausgebrochen und das Dach zum Einsturz gebracht. Auf die am Boden liegenden Holzbretter haben sie wohl zudem eingetreten, bis diese durchbrachen.
Zuerst aber hatten sie wohl die Tür aufgebrochen. „Der Riegel war aus dem Holz gerissen“, beschreibt Klug das Bild, das sich ihm bot. Offenbar war dann zunächst versucht worden, die Kanzel mittels einer Decke, die darin lag, anzuzünden. Doch da die Decke aus einem schwer entflammbaren Material bestand, gelang das nicht. Daraufhin, so vermutet Klug, sei der Hochstand mit brachialer Gewalt zerstört worden. Der Jäger alarmierte die Polizei, die den Fall als Sachbeschädigung aufnahm. Die Schadenshöhe schätzt Klug auf 3000 bis 4000 Euro.