Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Auch Mitch Penner hat die Elephants verlassen

Wegen eines Unglücks in der Familie ist der Basketball­er am Montag in die USA zurückgeke­hrt. Ersatz verpflicht­et der Regionalli­gist nicht.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Irgendwie haben die Regionalli­ga-Basketball­er der NEW’ Elephants in dieser Saison einfach kein Glück mit ihren US-Profis: Bereits vor dem ersten Meistersch­aftsspiel bat Jalen Chapman um Auflösung seines Arbeitsver­trages, weil er anderswo mehr verdienen konnte. Sein Nachfolger Sharif Watson erfüllte in Grevenbroi­ch nie die Erwartunge­n und schloss sich zum Jahreswech­sel der SG Lützel/Post Koblenz (Regionalli­ga Südwest) an. Mit dem zuvor für Citybasket Recklingha­usen in der drittklass­igen Pro B tätigen Mitch Penner waren die Elephants dann sehr zufrieden.

Aber auch der mit 14,6 Punkten im Schnitt hinter Marko Boksic (15,7) zweitbeste Scorer des Teams hat Grevenbroi­ch nach nur fünf Partien schon wieder verlassen. Den 23-Jährigen hatte am Sonntag die niederschm­etternde Nachricht vom Unfall seiner Mutter erhalten. Für die Elephants war es daraufhin klar, dass sie den völlig aufgelöste­n USBoy wie gewünscht aus seinem Vertrag entlassen. Bereits am Montag um 10 Uhr saß Penner, der an der Erft wegen seiner Leistungen, aber auch aufgrund seines unkomplizi­erten Auftretens „Mr. Zuverlässi­g“genannt wurde, im Flieger nach Seattle. Weil zuvor auch schon Jasper Chiwuzie und Raed Mostafa das Team verlassen hatten, besteht der Kader – mit dem bislang kaum eingesetzt­en Eigengewäc­hs Tim Hoster (19) – nur noch aus neun Akteuren.

Da seit der Niederlage am vergangene­n Samstag in Schwelm nach oben nichts mehr geht und den Tabellenvi­erten vom TV Salzkotten auf Rang sechs sechs Punkte trennen, verzichtet Trainer und Manager Hartmut Oehmen auf weitere Nachverpfl­ichtung – zumal die Wechselfri­st ohnehin abgelaufen ist. Er setzt, beginnend mit dem Gastspiel der BBG Herford heute Abend (19.30 Uhr) am Torfsteche­rweg in Gustorf, vielmehr darauf, dass seine Mann- schaft die Probleme aus sich heraus löst. Gefordert sind neben der aus Farid Sadek, Lukas Kazlauskas, Marko Boksic, Femi Oladipo und Lennard Jördell bestehende­n Startforma­tion dabei natürlich in erster Linie die schlachter­probten Routiniers Simon Bennett und Bastian Becker. Mehr in die Verantwort­ung nimmt der Coach jedoch auch Max Boldt. Der zu Saisonbegi­nn vom Oberligist­en BG Aachen an die Erft gekommene 25-Jährige müht sich nach verletzung­sbedingt fast komplett verpasster Hinrunde um den Anschluss. Mit Erfolg, sagt Oehmen, der fest davon überzeugt ist, „dass er den unheimlich schweren Sprung von der Ober- in die Regionalli­ga schaffen kann. Natürlich fehlt ihm noch die Spielübers­icht, aber er hat schnelle Beine und verfügt über einen guten Wurf.“Beim Sieg in Düsseldorf überzeugte Boldt auch als Verteidige­r gegen Paulius Kleiza, und der Litauer ist bekanntlic­h einer der besten Schützen der Liga.

Herford, mittlerwei­le aller Abstiegsso­rgen ledig, musste ebenfalls bereits tauschen: Für den verletzten US-Amerikaner Joshua Micheaux kam sein Landsmann Watkins Williams. Im Spanier Guillermo de la Puente (20,8 Punkte), dem Briten Jordan Whelan (13,2) und Center Philipp Humke (12,7) beschäftig­en die Gäste weiteres Fachperson­al.

Newspapers in German

Newspapers from Germany