Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Köln lehnt 40 Millionen Euro für Torjäger Modeste ab
KÖLN (erer) Während der Transfermarkt in Europa geschlossen ist, kaufen die Chinesen weiter ein. Auf der Wunschliste eines neureichen Klubs aus dem fernen Osten soll nun Anthony Modeste stehen. Nach Medienberichten soll der chinesiche Verein bereit sein, 40 Millionen Euro für die Dienste des Franzosen an Modestes Arbeitgeber, den 1. FC Köln, zu überweisen. Doch der Fußball-Bundesligist winkt ab. „Unsere Haltung ist klar: Wir werden unsere sportliche Zielsetzung nicht aufgrund eines Transfers gefährden – auch wenn es um viel Geld geht“, sagte Kölns Manager Jörg Schmadtke dem „kicker“. Dabei gebe es keine Schmerzgrenze.
Es ist eine beachtliche Entscheidung – gerade für einen Verein, der jahrelang sehr klamm war. 40 Millionen Euro ist eine stolze Summe, mit der sich einiges anstellen ließe. Doch Schmadtke hat gute Gründe, so resolut abzulehnen. Den Geldsegen könnten die Kölner nämlich erst im Sommer, wenn das Transferfenster wieder geöffnet ist, in den Kader reinvestieren. Und auch dann wäre es schwierig, einen Torjäger zu finden, der so perfekt ins Mann- schaftsgefüge passt und so effektiv trifft.
Wie wichtig Modeste, der zusammen mit Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang (beide 17 Treffer) die Torjägerliste anführt, für das Kölner Team ist, stellte er erst am Sonntag wieder einmal unter Beweis. Beim 1:1 gegen Schalke 04 war das Team von Trainer Peter Stöger nicht in der Lage, viele klare Torchancen zu erarbeiten. Bis Modeste von Yuya Osako angespielt wurde. In dieser 43. Minute zeigte der 28-jährige Stürmer seine ganze Klasse. Ballannahme und Abschluss in Bedrängnis waren eine flüssige Bewegung. Modeste hatte aus einer Halbchance den Ausgleich erzielt. „Wenn wir Modeste auf unserer Seite hätten, wären wir weiter vorn“, sagte Schalkes Trainer Markus Weinzierl. „Das ist der Unterschied.“
Und diesen Typ, der den Unterschied ausmacht, will Köln nicht abgeben. Als Tabellensiebter ist der FC nur einen Platz von den Europapokalrängen entfernt. Schmadtkes Befürchtung ist, dass der Traum vom internationalen Geschäft ohne Modeste schon jetzt ausgeträumt wäre.