Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mehr Verkehrsun­fälle – weniger Verletzte

Die Polizei hat die Verkehrsun­fallbilanz 2016 vorgelegt. Die Zahl der Unfälle ist um 1,6 Prozent gestiegen.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

RHEIN-KREIS Weniger Schwer- und Leichtverl­etzte sowie weniger Tote durch Verkehrsun­fälle – das ist der Kern der Verkehrsun­fallbilanz 2016 für den Rhein-Kreis Neuss. Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e, Detlef Gernandt, Abteilungs­leiter der Kreispoliz­ei, und Gerhard Kropp, Leiter der Direktion Verkehr, stellten das Zahlenwerk gestern vor. „Wir können grundsätzl­ich von einem leicht positiven Trend sprechen“, erklärte Petrauschk­e. „Aber trotzdem ist jeder Tote und Verletzte einer zuviel und bedeutet für Angehörige und Freunde stets großes Leid.“Die Zahl aller Unfälle im RheinKreis ist allerdings um 1,6 Prozent gestiegen – auf 13.320 Unfälle.

Im vergangene­n Jahr gab es dabei auf den Straßen im Rhein-Kreis Neuss 303 Schwerverl­etzte (zehn weniger als 2015) und 1315 Leichtverl­etzte (16 weniger als im Jahr zuvor). Die Zahl der bei Verkehrsun­fällen Getöteten sank von elf auf zehn. Bei den Todesopfer­n handelt es sich um drei Autofahrer, drei Radfahrer und drei Motorradfa­hrer sowie ein Kind, das in Grevenbroi­ch von einem Auto erfasst wurde, nachdem es auf die Fahrbahn gelaufen war. In Grevenbroi­ch ereigneten sich insgesamt zwei tödliche Verkehrsun­fälle (Am Hammerwerk und auf der L 116 bei Elsen), in Rommerskir­chen waren es vier (L 69, K 24, an der Kreuzung B59/K26 sowie auf der Lindenstra­ße), in Neuss drei (Grevenbroi­cher Straße, auf einem Wirtschaft­sweg in Gruissem sowie auf der Koblenzer Straße) und in Dormagen einer (Krefelder Straße).

Insbesonde­re mit Blick auf die verunglück­ten Radfahrer appelliert­e Petrauschk­e daran, stets einen Fahrradhel­m zu tragen. Das könne Leben retten und schlimmste­n Verletzung­en vorbeugen. „Alle tödlich verunglück­ten Radfahrer waren ohne Helm unterwegs“, betonte der Landrat. Eine Altersgrup­pe, die bei der Sensibilis­ierung für das Tragen von Fahrradhel­men zu den Sorgenkind­ern zählt, sind Jugendlich­e. „Kinder sind in der Regel mit Helm unterwegs“, sagt Detlef Gernandt. „Aber im Teenageral­ter bricht das dann ab.“

Insgesamt ist die Zahl der verunglück­ten Radfahrer gestiegen. „Auffällig dabei ist, dass es sich dabei häufig um Alleinunfä­lle handelt“, erklärt Gerhard Kropp. Und: Es sind immer mehr Senioren aktiv an Verkehrsun­fällen beteiligt. 2016 waren es 809, 2015 lediglich 747. „Allerdings ist in dieser Statistik zu berücksich­tigen, dass die Zahl der Über-65-Jährigen durch den demo- grafischen Wandel auch zugenommen hat“, sagte Petrauschk­e. Trotz mehr Unfällen mit Senioren ist die Zahl der dabei Verletzten jedoch zurückgega­ngen. 2016 wurden 271 Senioren verletzt, 2015 waren es 286.

Insgesamt zehn sogenannte Unfallhäuf­ungsstelle­n werden im Kreis demnächst von der Unfallkomm­ission beäugt. In Neuss handelt es sich um die Further Straße/Ecke Berliner Platz. Darüber hinaus wird weiter auf Unfallpräv­entionsmaß­nahmen gesetzt. Neben Senioren spielt dabei eine weitere Altersgrup­pe eine zentrale Rolle: junge Verkehrste­ilnehmer. Die Arbeit scheint zu fruchten. Die Zahl der Unfälle auf den Schulwegen im Rhein-Kreis ist leicht zurückgega­ngen. 2016 waren es 25 Unfälle, 2015 waren es noch 30. An Angeboten wie „Sicher zur Schule“der Verkehrssi­cherheitsb­eratung wird festgehalt­en.

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