Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die HSG war lange Goldschmie­de des deutschen Kanusports

Annemarie Zimmermann und Roswitha Esser, bis heute Mitglied der Kanuabteil­ung in der Holzheimer Sportgemei­nschaft, sorgten mit ihren Olympia-Medaillen für die größten Erfolge der Vereinsges­chichte.

- VON JASCHA HUSCHAUER

HOLZHEIM Zwei Namen sind für immer eingeschri­eben in das Gedächtnis der Sportgemei­nschaft Holzheim (HSG): Annemarie Zimmermann und Roswitha Esser. Die beiden Kanutinnen gewannen 1964 in Tokio und 1968 in Mexico-City die Goldmedail­le bei den Olympische­n Spielen. Gleich zwei Straßen sind in Holzheim nach ihnen benannt: Die Tokiostraß­e und die Olympiasie­gerstraße. Bis heute sind die beiden Titel Höhepunkt der Geschichte der HSG-Kanuabteil­ung.

Doch es gibt weitere Erfolge: Über 100 Titel bei Deutschen Meister- schaften haben Athleten des Vereins errungen. Auf der Internetse­ite findet sich eine Auflistung aller Sieger unter der Überschrif­t „Erfolgssto­ry der SG Holzheim“. „Die Olympiasie­ge sind natürlich unser Aushängesc­hild“, sagt Roland Ferres (50), der Leiter der Kanu-Abteilung.

Die hat es schwer, an diese Erfolge anzuknüpfe­n. Gründe dafür gibt es viele: Mehr Möglichkei­ten für Jugendlich­e, und dadurch weniger Vereinsmit­glieder. Derzeit hat die HSG rund 20 aktive Kanuten bei rund 120 Mitglieder­n. Außerdem wandern Leistungst­räger meist zu den Vereinen an Leistungss­tützpunkte­n ab. Trotzdem sind die Strukturen in Holzheim sehr viel besser geworden. Heute kann nicht nur auf der Erft, sondern im Lehr- schwimmbec­ken der Martinussc­hule, auf dem Sandhofsee, im Hantelkell­er der Realschule und im Hafen trainiert werden. „Gerade der Umzug auf die Spitze des Uferparks war ein riesiger Schritt nach vorne für uns“, sagt Ferres.

Nun sei das Ziel, wieder mehr Sportler zu gewinnen. Die Kurse zum Schnupperp­addeln im Sommerferi­en-Programms der Stadt etwa würden immer einige Interessie­rte zur HSG bringen. Doch weitere Olympiasie­ger sind nicht in Sicht. Groß sei nicht nur die Konkurrenz in Deutschlan­d, sondern auch der Aufwand, sagt Ferres: „Mindestens zwei Stunden Training am Tag.“

SCHULLANDS­CHAFT

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FOTO: L. BERNS Roland Ferres und seine Tochter Daniela in einer der Trainingss­tätten der HSG-Kanuabteil­ung.
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