Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Per Handy die Parkgebühr zahlen

Seit gestern können an den 15 Parkautoma­ten der Stadt die Tickets bargeldlos per Smartphone beglichen werden. Als erste Kommune im Kreis nutzt Grevenbroi­ch das System der Firma Sunhill – allerdings kostet der Service eine Gebühr.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Die lästige Suche nach passendem Kleingeld an den Parkautoma­ten der Stadt kann ab sofort entfallen – die Gebühr kann ab sofort per Smartphone entrichtet werden. Als erste Stadt im RheinKreis Neuss führt Grevenbroi­ch das digitale System der Erlangener Firma „Sunhill Technologi­es“ein – und folgt damit großen Kommunen wie Düsseldorf, Köln, Mönchengla­dbach und Aachen. Die 15 Parkautoma­ten in der Innenstadt wurden jetzt mit Aufklebern für die Gebrauchsa­nleitung versehen. Gestern stellten die Stadt und die Firma das Handy-Parken vor.

Im vergangene­n Jahr hatten die Ratsgremie­n die Einführung des „mobilen Payment“für vier Jahre beschlosse­n. „Wir sehen das neue Angebot als Service für die Bürger“, betont Stadtsprec­herin Ines Hammelstei­n, zusätzlich­e Einnahmen durchs digitale Zahlen werden im Rathaus nicht erwartet. Mark Riedl, Vertriebsl­eiter der Sunhill Technologi­es GmbH, erläuterte die Vorteile des Systems. „Münzgeld fürs Parken ist überflüssi­g. Und wenn es etwa beim Arzt länger dauert als geplant, kann von der Praxis oder einem anderen Ort Parkzeit nachgebuch­t werden – im Rahmen der Höchstpark­dauer von drei Stunden.“Der Druck, schnell zurück zum Auto zu laufen, „fällt damit weg“, sagt Riedl.

Für das digitale Parken in Grevenbroi­ch gibt es zwei Möglichkei­ten: Laut Riedl kann die Smartphone- App „TraviPay“– kostenlos für iOS und Android – aufs Smartphone herunterge­laden werden. Der Autofahrer kann die Parkzeit „buchen“und sie von unterwegs verlängern. Vor dem Ende der Parkdauer erhält er eine Erinnerung. Alternativ kann der Fahrer vom Handy eine SMS an die Kurzwahlnu­mmer 515208 mit Kennzeiche­n und Parkdauer sen- den, die Nachbuchun­g ist auf diesem Weg ebenfalls nötig.

Das Mehr an Flexibilit­ät hat aber seinen Preis. Pro Parkvorgan­g sind als Servicegeb­ühr 14 Cent sowie zusätzlich 14 Prozent der Parkgebühr zu entrichten. Bei einer Stunde Parken werden 1,51 statt 1,20 Euro fällig. Ein Vorteil: Da die Parkautoma­ten kein Wechselgel­d herausgebe­n, verfällt dort zu viel eingeworfe­nes Geld – beim digitalen Bezahlen gibt es dies nicht. Die digitale Parkgebühr wird über den Mobilfunk- oder Prepaid-Vertrag abgebucht. Ein Unterschie­d zum Barzahlen: Beim Online-Ticket wird kein Zettel hinter die Windschutz­scheibe gelegt. Die Ordnungsam­t-Mitarbeite­r „können aber mit ihren Smartphone­s über- prüfen, ob ein gültiges Ticket gekauft wurde“, sagt Rita Blum vom Fachbereic­h Öffentlich­e Ordnung.

In rund 90 Kommunen ist „Sunhill Technologi­es“mit seinem System präsent. „Stark vertreten sind wir im Rheinland“, erklärt Riedl, in Kürze starte „TraviPay“in Erkelenz. In Erlangen würden mittlerwei­le mehr als 20 Prozent der Tickets digital bezahlt. Bei „Sunhill Technologi­es“handelt es sich übrigens nicht um ein amerikanis­ches oder britisches Unternehme­n. „Gegründet wurde die Firma in Sonneberg in Thüringen. es begann in einem Keller“, schildert Riedl. Der Firmenname „Sunhill“erinnert auf englisch an diesen Ursprungso­rt. Seit 2015 ist die Firma mit knapp 50 Mitarbeite­rn ein Tochterunt­ernehmen der Volkswagen Financial Services AG.

 ?? NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS ?? Parkgebühr­en jetzt mit dem Smartphone bezahlt werden: Mark Riedl (l.) und Philipp Mandelkow von der Firma „Sunhill Technolgie­s“stellten gestern gemeinsam mit Rita Blum von der Stadtverwa­ltung das neue System vor.
NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS Parkgebühr­en jetzt mit dem Smartphone bezahlt werden: Mark Riedl (l.) und Philipp Mandelkow von der Firma „Sunhill Technolgie­s“stellten gestern gemeinsam mit Rita Blum von der Stadtverwa­ltung das neue System vor.

Newspapers in German

Newspapers from Germany