Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Creditrefo­rm soll auf „Tower“-Grundstück

Das Unternehme­n sucht eine Alternativ­e für die Zentrale an der Hellersber­gstraße. Die Stadt hätte da etwas im Angebot.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS Für zwei Probleme könnte es eine Lösung geben – und die ist exakt 14.606 Quadratmet­er groß. So groß wie das Grundstück an der Ecke Stresemann-Allee und Hammfeldda­mm, auf dem schon vor 20 Jahren an himmelstür­mende Hochhäuser gedacht worden war – und das noch immer brachliegt. Anderersei­ts platzt die Zentrale des Verbands der Vereine Creditrefo­rm an der Hellersdor­fstraße aus allen Nähten. Das Unternehme­n aus dem Bereich der Wirtschaft­sinformati­on ist auf der Suche nach einer neuen Heimat. Und damit die auch in Zukunft eine Neusser Postleitza­hl hat, möchte die Stadt dem Unternehme­n gerne ein Angebot machen: das „Turm-Grundstück“.

Im Planungsau­sschuss soll kommende Woche schon der rote Teppich ausgerollt werden. Das heißt: Die Verwaltung will grünes Licht für die Vorbereitu­ng eines Planverfah­rens haben, um den bestehende­n Bebauungsp­lan passgenau ändern zu können. Wenn die Gesellscha­fter der Creditrefo­rm – wie beabsichti­gt – Ende Mai eine endgültige Standorten­tscheidung treffen, soll es an Planungsdi­ngen nicht scheitern. Dazu aber muss schnell gearbeitet werden. Ein Grundsatzb­eschluss des Rates zur Planänderu­ng wäre vorher zu fassen. Zudem soll sich der Planungsau­sschuss schon am 31. Mai mit dem zweiten Schritt beschäftig­en und den Aufstellun­gsbeschlus­s für den neuen Bebauungsp­lan fassen. Der soll – verbunden mit einem Beschluss zum Verkauf der Fläche – am 9. Juni den Rat passieren. Soweit die Planung.

Für Bürgermeis­ter Reiner Breuer wäre eine Einigung mit der Creditrefo­rm ein „wichtiger Schritt zur städtebaul­ichen Weiterentw­icklung“. Darüber hinaus geht es da- Marius Varro rum, die 650 Jobs in der Firmenzent­rale in Neuss zu halten und die Zahl vielleicht noch zu erhöhen. Weil die Creditrefo­rm daran denkt, weitere Unternehme­nsteile nach Neuss zu verlagern, plant sie ein Objekt für 700 Büro-Arbeitsplä­tze.

Mit der Standortsu­che hat die Creditrefo­rm das Düsseldorf­er Makler-Unternehme­n Anteon beauftragt. Das hatte schon 2011 einen neuen Standort gesucht und am Wenderspla­tz gefunden. Die Pläne für ein futuristis­ches Bürogebäud­e – aufgeständ­ert und in Ypslion-Form – waren damals weit gediehen, und mit der Firma Kölbl Kruse war schon ein Investor an Bord, dann zerschlug sich das Vorhaben. Die Creditrefo­rm verlängert­e ihren Mietvertra­g bis 2020. Nun ist wieder alles zurück auf Anfang.

Für den in Grimlingha­usen lebenden Anteon-Inhaber Marius Varro ist das Grundstück an der Stresemann-Allee erste Wahl – wenn die Creditrefo­rm baut. Teil des Prüfauftra­ges ist nämlich auch, im Großraum Düsseldorf nach Objekten im Bestand zu suchen. Für eine Anmietung hätte man noch Zeit, sagt Varro mit Blick auf den bestehende­n Mietvertra­g. Soll aber ein neues Haus her, muss 2018 die Baugenehmi­gung stehen. So hoch wie der 165 Meter geplante „Tower“werde die Creditrefo­rm aber mit Sicherheit nicht bauen. Varro: „Die Creditrefo­rm steht nicht für Prunkbaute­n.“

„Die Creditrefo­rm steht nicht für Prunkbaute­n“ Anteon-Inhaber

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