Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Büttgen bekommt „Skulptour de France“
Der Neusser Künstler Dieter Patt schafft einen mehr als zwei Meter großen Radsportler. Enthüllung für Juni geplant.
BÜTTGEN Dieter Patt ist ein echter Radsport-Fan. „Ich war über viele Jahre selbst aktiv, habe im Büttgener Radsportzentrum trainiert und hatte sogar einen Lizenzvertrag mit Novesia Goldnuss“, erzählt der ehemalige Landrat des Rhein-Kreises Neuss und fügt hinzu: „Auch heute noch bin ich oft mit dem Rennrad unterwegs – inzwischen bin ich ja im Ruhestand und habe dafür wieder mehr Zeit.“
Aber Dieter Patt ist nicht nur Politiker und Sportler. Er hat sich auch als Künstler einen Namen gemacht, malt Bilder und schafft Skulpturen. Sein „Alter Fritz“steht vor dem Dorint-Hotel in Potsdam, sein Schützenkönigspaar vor der Neusser Stadthalle und die „Further Familie“in der Neusser Nordstadt. Nun arbeitet er an einem Radsportler für Büttgen. „Es zeigt den ’letzten Tritt unter dem Lappen’ – dem Zieltuch– und der Fahrer hebt den Arm“, erläutert er. Eine solche Figur aus Eisen, der „Cipollini“, steht bereits seit rund 16 Jahren auf einem Kreisverkehr am Ortseingang von St. Wendel. Im Jahr 2002 hatte die Strecke der Tour de France durch das saarländische Städtchen geführt. „Die Skulptur hatte Vorfreude auf die Tour geschaffen und erinnert noch nach Jahren daran“, erläutert Patt.
Bei Friedhelm Kirchhartz und Franz-Josef Kallen vom VfR Büttgen stieß die Idee einer „Skulptour de France“fürs Radsport-Dorf sofort auf große Begeisterung. „Es war aber auch sofort klar, dass für die Stadt daraus keine Kosten entstehen dürfen. Deshalb haben wir das Geld mit Familie und Freunden zusammen gebracht und werden die Skulptur der Stadt schenken“, sagt Friedhelm Kirchhartz. Rund 15.000 Euro wird der 2,10 Meter hohe und 2,30 Meter breite Radsportler inklusive der Stahlplatte und einem Betonsockel kosten. Und wo er stehen wird, ist auch schon klar. „Wir haben uns für die Ecke Olympiastraße entscheiden, an der es zum Sportforum geht.“, erklärt Friedhelm Kirchhartz. Dort wird der rund 1,5 Tonnen schwere Radfahrer die Bedeutung der Sportart für Büttgen sichtbar machen. Auch der VfRVorsitzende Franz-Josef Kallen ist mit dem Standort zufrieden. „Die Nähe zum Forum ist ideal. Und der Sportler schaut auf die Radsporthalle.“
Die Tour-Organisatoren versprechen sich von dem Kunstwerk auch einen zusätzlichen Werbeeffekt für den Standort Kaarst. „Eine solch imposante Skulptur des renommierten Künstlers Dieter Patt wird gewiss die mediale Aufmerksamkeit auf die Stadt Kaarst lenken. Enthüllt werden soll die Skulptur im Mai oder spätestens im Juni - bevor am 2. Juli die Route der Tour de France durch Kaarst führen wird.
Der Kulturausschuss der Stadt hat sich gestern Abend für die Annahme der Schenkung ausgesprochen.