Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Landrat widerspric­ht Lierenfeld

Hans-Jürgen Petrauschk­e weist die Aussage des Bürgermeis­ters zurück, der Kreis habe das Thema A 57-Anschluss Delrath verschlepp­t.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Auf Verwunderu­ng ist die Aussage von Bürgermeis­ters Erik Lierenfeld in der Kreisverwa­ltung gestoßen, der Rhein-Kreis Neuss habe das Verfahren zur Anschlusss­telle A 57-Delrath verschlepp­t. „Bisher haben Stadt und Kreis Schulter an Schulter gekämpft, um dieses schwierige, seit Jahren bei der Bezirksreg­ierung schwebende Planfestst­ellungsver­fahren zum Erfolg zu führen. Die Aussage des Bürgermeis­ters ist unzutreffe­nd“, sagt ein verärgerte­r Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e. In einem Schreiben an Lierenfeld verweist Petrauschk­e auf die Fakten und fordert eine Klarstellu­ng.

Hintergrun­d ist, dass der RheinKreis seit drei Monaten auf die Beantwortu­ng eines Schreibens an Regierungs­präsidenti­n Anne Lütkes wartet. Petrauschk­e hatte gesagt, dass es wünschensw­ert sei, wenn die Bezirksreg­ierung parallel zum Warten auf noch ausstehend­e Gutachten das Planungsve­rfahren starten würde. Lierenfeld wiederum stärkte Lütkes dadurch den Rücken, indem er sagte, dass der Zeitverzug nicht an der Bezirksreg­ierung liege. „Der Rhein-Kreis hat zuvor das Verfahren verschlepp­t. Ohne die Stadt Dormagen hätte es bei diesem Thema keine Bewegung gegeben.“

Dem hält der Landrat entgegen, dass die Bezirksreg­ierung in den zu- rückliegen­den Jahren, auch nach Vorlage von zwei Sachverstä­ndigenGuta­chten zur Störfallpr­oblematik 2007 und 2013, „keine Abwägungse­ntscheidun­g vorgenomme­n hat“. Zwei weitere Gutachten wurden daraufhin nach einem Forderungs­katalog der Bezirksreg­ierung vom Kreis in Auftrag gegeben. Zum einen soll der Nachweis der besonderen verkehrlic­hen Notwendigk­eit bzw. der Alternativ­losigkeit der Anschlusss­telle Delrath durch ein Verkehrsgu­tachten erfolgen.

Ein Rechtsguta­chten soll weitere Argumente liefern, um eine weniger restriktiv­e Anwendung des Abstandgeb­otes der geplanten Anschlusss­telle zum GHC-Firmengelä­nde zu unterstütz­en. Ein von der Bezirksreg­ierung inzwischen angekündig­tes Abstimmung­sgespräch wertet Petrauschk­e als positives Signal.

„Die Bezirksreg­ierung hat in den zurücklieg­enden Jahren keine Abwägungse­ntscheidun­g vorgenomme­n“

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