Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die ersten Tierkinder im Bend

Vier kleine Kamerunsch­afe sind bereits geboren und eröffnen den diesjährig­en Nachwuchs-Reigen im Grevenbroi­cher Wildfreige­hege. In den nächsten Wochen sollen auch kleine Moorschnuc­ken das Licht der Welt erblicken.

- VON ANNE RICHTER

GREVENBROI­CH Auch wenn es in diesen Tagen manchmal etwas ungemütlic­h draußen ist, lohnt sich ein Spaziergan­g im Bend. Dort ist der erste Naschwuchs angekommen: Vier kleine Lämmer tummeln sich schon zwischen den KamerunSch­afen, wie Stadtförst­er Frank Wadenpohl berichtet. „Die sind immer früh im Jahr unterwegs, das sind die Ersten, die kommen“, weiß er aus Erfahrung. Ob die Zahl der Lämmer noch steigt, ist nicht ganz sicher, aber „so wie es aussieht, sind die anderen Schafe nicht trächtig“, sagt Wadenpohl. Hilfe bei der Geburt brauchen die Schafe nicht: „Das auf die Welt bringen, klappt super, da haben wir noch nicht helfen müssen.“Oft suchten die Tiere von sich aus die Ställe auf, wenn es soweit sei, Geburten auf offener Wiese seien seltener. „Wir merken schnell, ob alles in Ordnung ist“, sagt Wadenpohl, „wir kontrollie­ren ja jeden Tag vor Ort.“So sei sichergest­ellt, dass bei den Tieren mögliche gesundheit­liche Probleme sofort entdeckt würden. Oft sei es so, dass beim morgendlic­hen Besuch bei den Kamerun-Schafen plötzlich ein Lamm dazugekomm­en sei. Die kleinen Schafe seien direkt auf den Beinen. Ein Problem gebe es allenfalls, wenn das Muttertier nicht ausreichen­d Milch habe. Dann werde im Stall zugefütter­t. Die teilweise noch kühle Witterung spiele hingegen keine Rolle: „Das sind Tiere, die sämtliche Witterungs­umstände gewohnt sind“, weiß Wadenpohl.

Besucher des Bend müssen wegen der Jungtiere keine über das Normalmaß hinausgehe­nde beson- dere Vorsicht walten lassen: „Die Tiere sind den Kontakt mit den Besuchern gewohnt, die stört das gar nicht. Da sind die ganz schmerzfre­i“, erklärt der Förster. Allzu nahe kämen die Spaziergän­ger dem abgetrennt­en Areal ohnehin nicht, sagt Wadenpohl.

Als nächstes sollten die MufflonSch­afe und die Moorschnuc­ken Nachwuchs bekommen: „In den nächsten drei bis vier Wochen dürfte es soweit sein“, vermutet der Förster. Wenn es im Frühjahr auf Ostern zugehe, seien die Moorschnuc­ken die ominösen Osterlämme­r, von denen oft die Rede sei. Danach gibt es eine etwas längere Pause: „Die Hirsche bekommen ihren Nachwuchs erst im Mai oder Juni“, erklärt der Förster. Wenn es so richtig grün draußen sei, tollten die Hirschkälb­er herum.

In den nächsten Wochen sei im Bend auch noch viel zu tun, um alles fit zu machen für den Frühling, berichtet Wadenpohl. Über den Winter haben viele Ehrenamtle­r bei Baumpflanz­ungen mitgeholfe­n. Mittlerwei­le habe sich eine etwa zehnköpfig­e Gruppe herauskris­tallisiert, die regelmäßig am Forthof zusammenko­mme und verschiede­ne Arbeiten übernehme. „Die Truppe hält gut zusammen“, freut sich der Stadtförst­er. Auch das Gemeinscha­ftsgefühl komme nicht zu kurz. Das ehrenamtli­che Engagement sei „eine gute Sache“, auch gebe es schon positive Rückmeldun­gen aus der Bevölkerun­g, dass es im Wildgehege gut aussehe.

Nach den Karnevalst­agen sollen nun unter anderem noch neue Lehrtafeln aufgestell­t werden. „Wir sind dabei, einen Kinderlehr­pfad zu installier­en“, erklärt Wadenpohl. Damit sollen den Kindern Einzelheit­en über den Wald und die Tiere nähergebra­cht werden. Außerdem soll es zusätzlich zu den neuen Bänken auch noch einige neue Tische geben, die noch aufgestell­t beziehungs­weise in Beton gegossen werden. Darüber hinaus sei geplant, noch einige Spielgerät­e neu zu streichen, berichtet Wadenpohl.

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FOTO: BERNS Die Lämmer der Kamerunsch­afe sind jetzt etwa anderthalb bis zwei Wochen alt. Schon kurz nach der Geburt sind sie auf den Beinen. Das regnerisch­e wetter macht den Tieren nichts aus.

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