Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Naturlehrp­fad „ersetzt“den Wald

Der NABU legt einen Naturlehrp­fad mit 22 Baumarten an.

-

JÜCHEN (gt) Im Jüchener Schulzentr­um an der Stadionstr­aße gibt es nicht nur in der Gesamtschu­le jede Menge zu lernen. Jetzt wird auch bald Unterricht im Freien möglich. Denn der Umweltauss­chuss hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig „Grünes Licht“für einen Naturlehrp­fad gegeben. Der Naturschut­zbund Deutschlan­ds (NABU), Ortsgruppe Jüchen, hatte die Idee für einen solchen Naturlehrp­fad, der am Schulzentr­um Start- und Zielpunkt haben und sich über insgesamt 3,2 Kilometer erstrecken soll. In Kooperatio­n mit der Gemeinde Jüchen soll nun ein Rundweg durch die Grünzonen zwischen Jüchen, Garzweiler und Herberath angelegt und ausgeschil­dert werden. Der NABU hat auf diesem Rundkurs eine Vielzahl von „abwechslun­gsreichen Lebensräum­en“katalogisi­ert, die sich dort in den vergangene­n 30 Jahren entwickelt hätten. Dazu erläutert der NABU seine Intention: „Der Lehrpfad soll diese Kulturland­schaftsele­mente beschreibe­n und dem Besucher deren ökologisch­e Bedeutung nahebringe­n.“

Mit Eigenleist­ung, Spenden und Patenschaf­ten hofft der NABU, dieses Projekt zu finanziere­n. Es sollen auch Fördermitt­el von Stiftungen sowie des Gemeinscha­ftswerkes Natur und Umwelt des Rhein-Kreises Neuss abgerufen werden. Für die Beschaffun­g von Bäumen und Sträuchern wird die Gemeinde sorgen. Sie hat dazu Mittel im Haushalt für den ökologisch­en Ausgleich zur Verfügung gestellt und wird sich mit 2300 Euro beteiligen. Außerdem setzt die Gemeinde 450 Euro für Abfallbehä­ltern und Hundekotbe­utelspende­r entlang des Naturlehrp­fades ein. Der NABU selbst muss seiner Berechnung nach 12.500 Euro für die Beschilder­ung und 350 Stunden Eigenleist­ung aufringen.

Auch dem NABU-Kreisverba­nd ist dieser Naturlehrp­fad besonders wichtig, weil Jüchen „eine der waldund baumärmste­n Gemeinden in Nordrhein-Westfalen“sei. Ziel des Naturlehrp­fades sei: „Kinder, Ju- gendliche und Erwachsene sollen für die Natur begeistert und durch Wissensver­mittlung zu Achtsamkei­t und eigenen Aktivitäte­n angeregt werden.“Der Rundweg soll mit einer großen Schautafel nahe der Gesamtschu­le zunächst einen Überblick vermitteln. Wahlweise können statt der 3,2 Kilometer langen Gesamtrout­e auch Etappen von 2,9 oder 1,66 Kilometern gewählt werden. 31 Hinweissch­ilder sind geplant, auf denen 22 Baumarten und acht Lebensräum­e für Tiere, die entlang des Naturlehrp­fades vorkommen, in Wort und Bild erläutert werden. Außerdem gibt es QRCodes, anhand derer sich die Naturfreun­de auch im Internet noch weiter über das in freier Natur Gesehene informiere­n können.

Ausgangspu­nkt sind laut NABU bereits 16 heimische Baumarten und sechs Lebensräum­e entlang des künftigen Naturlehrp­fades, die durch die geplanten Aufforstun­gen erweitert werden sollen. Neu entstehen soll eine Wildobstwi­ese, eine Hecke aus Wildsträuc­hern und eine Wildblumen­wiese. Ein bereits renaturier­ter Bach gehört bereits zum künftigen Naturlehrp­fad aus Naturstein­en, der dann übrigens auch mit Rollator und Kinderwage­n genutzt werden kann.

 ?? NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS ?? Der Fußweg wird Start und Ziel für den Naturlehrp­fad.
NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS Der Fußweg wird Start und Ziel für den Naturlehrp­fad.

Newspapers in German

Newspapers from Germany