Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

In der Altstadt sind die ersten Sperren aufgebaut

- VON UWE-JENS RUHNAU

Mit der Unterstütz­ung der Düsseldorf­er Feuerwehr sind im Verlauf des gestrigen Tages in der Altstadt und am Rheinufer die ersten Sperren aufgebaut worden. Es handelt sich um runde Betonblöck­e, die von Kranwagen beispielsw­eise in der Bergerstra­ße abgesetzt wurden. Am Rheinufer platzierte­n Spezialfah­rzeuge Container, unter anderem auf der blauen „Veloroute“, auf der normalerwe­ise die Radfahrer in raschem Tempo unterwegs sind.

Die Hinderniss­e sind versetzt angeordnet und sollen verhindern, dass ein Lkw mit hohem Tempo durchbrech­en kann. So will man möglichen Attentaten, wie sie in Nizza und Berlin geschehen sind, vorbeugen. Mit Blick auf das bunte Kö-Treiben, dem Straßenkar­neval mit mehreren ’zigtausend Besu- chern am Sonntag, sowie den Rosenmonta­gszug werden auch schwere Fahrzeuge im Stadtgebie­t in Stellung gehen. Die Firma Gerken mit ihren fahrbaren, schweren Kranen und die Awista haben sich bereiterkl­ärt, den Karneval und seine Besucher mit ihren Fahrzeugen zu schützen.

Die Sicherheit­sbehörden von Stadt und Polizei haben mit dem Carnevals Comitee (CC) ein Konzept abgestimmt, das auf die Erforderni­sse und den unterschie­dlichen Charakter der jecken Tage eingeht. Während sich das Geschehen an Altweiber auf die Altstadt konzentrie­rt, ist am Rosenmonta­g die halbe Innenstadt involviert. Details der Sperren und weitere Maßnahmen werden bewusst nicht kommunizie­rt, um die Sicherheit nicht zu gefährden. Der Polizeiprä­sident hat bekanntgeg­eben, dass an einigen der Sperrstell­en Polizisten, die mit Maschinenp­istolen bewaffnet sind, postiert werden.

Das zweite Problem, mit dem sich die jecken Funktionst­räger intensiv befassen müssen, ist das Wetter. „Für Altweiber werden Windgeschw­indigkeite­n von 85 bis 110 Kilometer pro Stunde erwartet. Das ist mehr als letztes Jahr am Rosenmonta­g, als wir den Zug absagen mussten“, sagte gestern Nachmittag Hans-Jürgen Tüllmann, der Geschäftsf­ührer des CC. Heute Morgen um 8.30 Uhr kommen die Verantwort­lichen von Stadtverwa­ltung, Polizei und CC zusammen, um die Lage aktuell zu diskutiere­n und den Fahrplan für den Tag zu beschließe­n.

Bislang gehen die Entscheide­r davon aus, dass die heftigen Windböen erst ab 14 Uhr auftreten. „Wir werden dann innerhalb von zehn Minuten das Dach von unserer Bühne am Marktplatz entfernen“, sagt Tüllmann, „auch das Zelt am Burgplatz wird umgehend geräumt.“Der Karneval findet dann eher in den Kneipen statt. Das Bühnenpro- gramm am Rathaus ist bis 16 Uhr geplant. Ein Trost: Das offizielle Hauptgesch­ehen des Tages ist der Sturm des Rathauses, der startet um 11.11 Uhr, und hat schon lange stattgefun­den, wenn das Unwetter kommen könnte. Für die nächsten Tage ist kein vergleichb­arer Sturm avisiert – und kommt es doch Absagen mit finanziell­en Folgen, ist das CC versichert. Mehr zum Karneval: Berichte

 ??  ?? Am Rheinufer wurden gestern Container aufgestell­t. Die Feuerwehr testete, ob sie im Ernstfall durchkommt.
Am Rheinufer wurden gestern Container aufgestell­t. Die Feuerwehr testete, ob sie im Ernstfall durchkommt.
 ?? RP-FOTOS (2): PFW ?? In der Bergerstra­ße wurden in versetzter Form runde Betonklötz­e positionie­rt.
RP-FOTOS (2): PFW In der Bergerstra­ße wurden in versetzter Form runde Betonklötz­e positionie­rt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany